Alte Meiler gehen vom Netz, jüngere laufen länger - so möchte Schwarz-Gelb die Atomdebatte lösen. Umweltschützer glauben allerdings nicht, dass dies praktikabel ist.
Die Wünsche zum Ausstieg aus dem Ausstieg schwanken stark in der Union: Die einen wollen maximal 8 Jahre längere Laufzeiten, die anderen bis zu 15. Nun gibt es einen Kompromiss-Vorschlag.
Die Bundesregierung liebäugelt mit einer Versteigerung der Laufzeiten von Atomkraftwerken. Eine spätere Rücknahme durch eine neue Regierung würde dadurch teuer.
Die acht ältesten Atomkraftwerke in Deutschland erhöhen das Unfallrisiko: Sie sind spröde, ermüdet, verschlissen und wären heute nicht mehr genehmigungsfähig.
Höchster Exportüberschuss in der Geschichte der BRD: Im ersten Quartal wurden 6,7 Prozent mehr Strom erzeugt als verbraucht. EnBW droht indes mit Investitionsstopp.
Sollen Energiekonzerne die geplante Abgabe für Brennelemente unabhängig von Laufzeitverlängerungen zahlen? Merkel und Schäuble sind dafür, Röttgen und Kauder dagegen.
Mit einem trickreichen Angebot wollen die Akw-Betreiber die Laufzeitverlängerung unumkehrbar machen: Die Regierung soll jetzt Geld bekommen, das erst später verdient wird.
Das Kampagne-Netzwerk Campact wollte mit 20.000 Luftballons vor den Atomreaktoren in Biblis demonstrieren. Doch Betreiber RWE störte der Aufdruck "Tödliche Nachbarn". Er ließ die Demo verbieten.
An Rhein und Ruhr läuft kein AKW mehr. Auf die Unterstützung von CDU und FDP kann sich die Atomindustrie trotzdem verlassen, sagt die Umweltaktivistin Heffa Schücking von urgewald.