Kanzlerin Merkel will vorübergehend sieben deutsche AKWs abschalten und die restlichen überprüfen lassen. Bis zum 15. Juni sollen alle Sicherheitsfragen beantwortet werden.
BUNDESREGIERUNG So schnell kann es gehen: Im Laufe von drei Tagen knickt die schwarz-gelbe Regierungskoalition beim Atomkurs ein – zumindest ein bisschen
VonH. GERSMANN / M. LOHRE / G. REPINSKI / P. WRUSCH
Seit jeher wird beteuert, deutsche Atomkraftwerke seien sicher. Das ist und war falsch - auch schon vor der Katastrophe in Japan, wie zahlreiche Störfälle zeigen.
So schnell kann es gehen: Im Laufe von drei Tagen knickt die schwarz-gelbe Regierungskoalition beim Atomkurs ein - zumindest ein bisschen. Und verkündet, erste AKWs abschalten zu wollen.
Die grüne Umweltexpertin Bärbel Höhn spricht mit der taz über die alten Atomkraftwerke, die Schwarz-Gelb länger laufen lässt. Und die Aussichten der deutschen AKW-Gegner.
Bis zu fünf Reaktoren an der Ostküste Japans laufen auf einen GAU zu. Doch die Angaben von Behörden und Betreiber bleiben unklar. In Deutschland wird inzwischen heftig debattiert.
TSUNAMI Erdbeben und Flutwelle haben in Japan wahrscheinlich über tausend Todesopfer gefordert. Mehrere Atomkraftwerke wurden gestern abgeschaltet, in zweien drohte eine Kernschmelze ➤ SEITE 2, 41
Für die Klage einiger Bundesländer und der Bundestagsfraktionen von SPD und Grünen gegen die AKW-Laufzeitverlängerung gibt es gute Gründe. Das zeigt das Beispiel RWE.
Bundesrat umgangen, Sicherheit der Bevölkerung nicht ernst genommen: Das Bundesverfassungsgericht muss entscheiden, ob Laufzeitverlängerungen rechtens sind.
Greenpeace klagt vor dem Bundesverfassungsgericht gegen die Laufzeitenverlängerungen für Atomkraftwerke – gemeinsam mit den Anwohnern. Andere wollen nachziehen.
Von Gebäuden bis zur S-Bahn - Schwarz-Grün hat die Umwelthauptstadt auf grünen Strom umgestellt - oder ist noch dabei. Man wolle als Musterbeispiel vorangehen.
Zum ersten Mal reist aus Westdeutschland stammender Atommüll ins Zwischenlager Lubmin bei Greifswald. An vielen Stellen auf der Strecke gab es Proteste.
Zustimmung zur Brennelementesteuer soll es nur gegen finanzielle Beteiligung geben. Verbände drängen Bundespräsident Wulff, die Laufzeitverlängerung zu stoppen.
Niedersachsen fordert, dass auch andere Länder Ziel von Castor-Transporten werden. Die Regierungen im Süden der Republik tragen seitdem immer neue Gründe vor, warum das nicht gehe.