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Die Metzger Domkes waren schon Fleischer in Friedrichshain, als noch niemand ahnte, dass das Stadtviertel eine Ausgehmeile werden würde. Der aktuelle Betreiber Nino Domke reagierte mit längeren Öffnungszeiten. Und das kommt an: Das Partyvolk handelt den Laden als „The place where you must have lunch“
„Manchmal wollen die schon um sieben Eisbein“
Die Autorin Jutta Voigt ist eine der wichtigsten Stimmen ostdeutscher Befindlichkeiten. In ihrem neuen Buch schreibt sie über das süße Leben der Boheme in der DDR – die Trilogie über die Alltagskultur der DDR ist damit komplett. Ein Gespräch über weinselige Abende, den Prenzlauer Berg damals und heute, alte und neue Freiheiten
„Ostalgie ist esjedenfalls nicht“
DER CELLIST Sonny Thet landete mit einer kleinen Reisetasche und einem Cello, vor 47 Jahren aus Kambodscha kommend, in Schönefeld und stand erst mal unter Schock. Der Teenager war mit anderen Königskindern von Prinz Sihanouk in die DDR entsandt worden, um Musik zu studieren. Er wurde Mitbegründer der Band Bayon, pendelte zwischen DDR und Westberlin. Mit seinem Cello ist er weiterhin unterwegs
„Ich bin ein richtiger Berliner, nur meckern fällt mir schwer“
Der Feinkosthändler Hilal Kurutan blickt auf ein bewegtes Leben zurück. In der Türkei als Teil der aramäischen Minderheit aufgewachsen, hat er sich dort in der 68er-Bewegung engagiert. In Berlin gelandet, gehörte ihm für ein paar Jahre das SO36, aus dem er einen multikulturellen Ort machte. Ein Gespräch über Judo und Christsein, Feinkost und Linkssein
„Ich will mein Leben nicht als Egoist leben“
Der Sänger Gero Ivers – von allen nur Stumpen genannt – hatte ungewöhnliche Betätigungen, bevor er Aushängeschild von Knorkator wurde: Sängerknabe an der Staatsoper, Milchtütenverteiler und Klo- putzer. Stumpen über nervige Metropolenhektik und das beschauliche Friedrichshagen, eigentümliche Musik und derbe Bühnenshows
„Ich war der einzige Junge im Mädchenchor“
Der Allrounder Aus einem Kaff im Schwarzwald kam Moritz Krämer nach Berlin, um sich Musik und Film zu widmen. Inzwischen hat er mit seiner Band, Die Höchste Eisenbahn, mehrere Alben produziert, einer seiner Filme wurde auf der Berlinale gezeigt. Kurz: Der Mann hat’s drauf. Und doch bleibt die Angst, dass der große Durchbruch ausbleibt
„Meine erste Kassette war von Tina Turner“
Der Gastronom Guan Guanfeng kocht in Berlin chinesisches Essen, seit er 15 Jahre alt ist. Heute ist er Chef in fünf Restaurants, wo es Rhabarber zum Tintenfisch und Dumplings zum Selberbauen gibt. Seine Mission: die chinesische Küche öffnen. Und sie so beliebt machen, wie sie es verdient. Ein Gespräch in seinem neuen Restaurant Roy & Pris
„In China macht Essen glücklich. Das ist wie eine Religion“
Die Exilantin Die türkische Genderforscherin Nil Mutluer verlor in der Türkei ihren Job, weil sie eine Terroristin sein soll. An der Humboldt-Universität kann sie nun dank eines Stipendiums zwei Jahre lang forschen. Ein Gespräch über gutes Timing, die Lage von Intellektuellen in der Türkei und die Bedürfnisse Dreijähriger in der Großstadt
„Es gibt nur zwei Wege: sich selbst zensieren oder das Land verlassen“
Kritik der Woche: Phillipp Böhm über das Radio Bremen Hörspiel „Aus dem Fenster“ von Torsten Körner
Eine nahezu krampfhafte Verblüffung
Die Schulleiterin Seit vergangenem Jahr krempelt die neue Schulleiterin Andrea Franke die Willy-Brandt-Oberschule im Wedding um. Jeder dritte Schüler verlässt die Schule ohne Abschluss. Franke sagt, dass seien hier eben andere Bedingungen als an einem Charlottenburger Gymnasium. Sie scheut sich nicht davor, Schulschwänzern auch mal ein Bußgeld zu verhängen. Manch einem gilt sie damit als Hardlinerin
„Morgens begrüße ich Zuspätkommer auch mal am Schultor“
Verdrängungsopfer Ali Gülbol
„Ich habe erlebt, was Justiz bedeutet“
Der Unparteiische Hans-Dieter Krüger ist seit 1966 in Berlin als Schiedsrichter aktiv und hat über 3.000 Spiele gepfiffen. Das macht zusammen 2,3 Jahre seines Lebens. Ein Gespräch über seine Fußballleidenschaft, Schwächen und Stärken eines Schiedsrichters und den Umgang mit Fehlern
„Schiedsrichter sind auch nur Menschen und damit fehlerhaft“
Multitalent Jim Avignon im Interview
„Gefühlt bin ich ein kleiner Anarchist“
Lesebühnenautor Ahne im Interview
„Gott wohnt in der Choriner Straße“
Der Fußballer Seitdem Alianni Urgélles Montoya 2014 von Kuba nach Berlin zog, erlebt der Siebtligist Schwarz-Weiß Neukölln ein wahres Fußballwunder. So mischt der ehemalige Nationalspieler den Verein ordentlich auf und schießt ein Tor nach dem anderen. Auch seine neue Wahlheimat bereitet ihm Freude. Viva Neukölln!
„Das Training in Kuba war natürlich professioneller“
DER Sänger Eigentlich kam Maximilian Hecker nach Berlin, um eine Lehre zum Krankenpfleger anzufangen. Nebenbei machte er Straßenmusik, später nahm ihn das Plattenlabel Kitty-Yo unter Vertrag. Heute spielt Hecker kaum noch in Berlin, dafür aber in Asien, wo er als Popstar gefeiert wird. In ein paar Tagen beginnt seine elfte China-Tournee
„Meine Inspiration kommt aus mir heraus, in diesem Sinne scheiß ich auf Berlin“
Der Sprachphilosoph Als er vier Monate alt war, floh Senthuran Varatharajah mit seiner Familie aus Sri Lanka nach Deutschland. Er wuchs zweisprachig auf, zu Hause wurde Tamil gesprochen, ansonsten Deutsch. Was mit Sprache geschieht, wenn Flucht und Migration ihre Voraussetzungen sind, treibe ihn um, sagt Varatharajah. Ein Gespräch
„Oft denke ich, dass die Sprachlosigkeit meine Muttersprache ist“
DER IDEALISTJakob Schoen hatte es satt, der Flüchtlingskrise im Mittelmeer ohnmächtig zuzusehen: Der Abiturient hat mit Freunden einen Verein gegründet und ein Rettungsschiff organisiert, das ab Juni zwischen Libyen und Italien kreuzen soll. Das junge Menschen so etwas schaffen, sei auch ein Denkzettel für die Politik, sagt Schoen
„Gleichgültigkeit ist für einen Kontinent wie Europa moralisches Gift“
Die Schriftstellerin Wenn Magdalena Parys vor dem Tränenpalast steht, ist alles wieder da: die Schilder, die Wartekabinen, der Grenzer. Die in Polen geborene Autorin kam 1984 nach Westberlin und machte Streifzüge durch den Osten. Heute schreibt sie Berlinromane auf Polnisch. Ein Gespräch über die Teilung, Identität und polnische Namen
„Wir können nicht wirklich zu dem stehen, woher wir kommen“
Die Winterbader Jeden Sonntag im Winter um 10 Uhr das gleiche Ritual: Am Orankesee in Hohenschönhausen ziehen sich Menschen nackt aus und gehen ins Wasser. Egal wie kalt es ist. Carola Geppert und Amelie Beyer gehören dazu – und finden: Nichts härtet besser ab
„Wenn dann der innere Schweinehund überwunden ist, fühlt man Stolz“