■ Heute reisen in Bonn die deutschen Länderchefs an, um mit Kohl über die Finanzlöcher der ostdeutschen Länder und Kommunen sowie die Neuverteilung der Kosten der Einheit zu beraten. Die Bundesregierung will die Kosten der Einheit vor allem den Ostdeutschen, den Arbeitern und Angestellten sowie den Städten und Gemeinden in Ost und West aufbürden.
■ Das Bundeskabinett in Bonn hat am Mittwoch den Bundeshaushalt 1991 und die Finanzplanung entsprechend den Vorstellungen seines Finanzministers verabschiedet. Wegen der hohen Kosten der Einigung Deutschlands wurde Waigel ermächtigt, neue Schulden zu machen. Die Berlinförderung soll bis 1994 abgeschafft sein.
■ Noch während die letzten Toten aus dem zerstörten Bunker geborgen und die ersten schon beerdigt werden, rechtfertigt sich die militärische Führung der US-Streitkräfte mit wohlabgestimmten Statements. Die erste Sitzung des Sicherheitsrats zum Golfkrieg findet hinter verschlossenen Türen statt.
■ Der Unfall galt vor Jahren noch als unmöglich/ Auch Franzosen hatten im vergangenen Jahr Probleme mit Wärmetauschern/ Sicherheitsstudien müssen neu geschrieben werden
■ Justas Paleckis, stellvertretender Vorsitzender des außenpolitischen Ausschusses des Obersten Sowjets von Litauen, über die Radikalisierung nach dem Blutbad und die Rolle der Armee INTERVIEW
■ Ralph Ghadban, aus dem Libanon stammender Mitarbeiter einer Berliner Beratungs- stelle für arabische Flüchtlinge, über die Stimmung unter Arabern in der BRD INTERVIEW
■ Biologische und chemische Waffen besitzt der Irak mit Sicherheit, Spaltmaterial für die Atombombe vielleicht/ Saddams „Problem“ sind die Trägersysteme
■ Auf unseren Bildschirmen ist der Krieg immer noch sauber. Die Militärzensur beider Seiten verweigert der Weltöffentlichkeit Bilder von den Zerstörungen und Informationen über die Opfer im Irak. So sind wir bisher auf Plausibilitätsüberlegungen von Experten und auf Augenzeugenberichte angewiesen.
■ Über den alltäglichen Krieg und seine Opfer wissen wir heute weniger als während des Vietnamkriegs/ Medienmanipulation macht verläßliche Informationen nahezu unmöglich
■ Mit der Abwehrrakete „Patriot“ können sich die Israelis gegen irakische Angriffe wirksam schützen. Allerdings beinhaltet die elektronische Rückendeckung aus Washington auch die Möglichkeit, aus gut geschützter Position den Irak anzugreifen.
■ Die Nachricht vom zweiten irakischen Raketenangriff auf Israel hat die Hoffnungen der Bush-Administration auf einen Verzicht der Israelis, Vergeltungsschläge durchzuführen, erheblich gedämpft. Der Kriegseintritt Israels könnte die Koalition zum Wackeln bringen.
■ Nach den Raketenangriffen auf Haifa und Tel Aviv kündigte Generalstabschef Dan Shomron eine „Antwort“ an. Auf einer Krisensitzung diskutierten israelische Politiker und Militärs gestern ihre Optionen. Die US-Regierung fürchtet nun ein Auseinanderbrechen ihrer Allianz gegen Saddam Hussein.
■ Ein Gespräch mit dem Friedensforscher, Politikwissenschaftler und Flugzeugingenieur Ulrich Albrecht (FU Berlin) über die Kriegseröffnung am Golf Vom „surgical strike“ zur „infernalischen Luftoffensive“/ Saddam Hussein hat offenbar die Wirksamkeit der elektronischen Kriegsführung unterschätzt INTERVIEW
■ Wenn Jordanien, wie Finnland im KSZE-Prozeß in Europa, die Vermittlerrolle übernähme, gäbe es eine Option für einen dauerhaften Frieden im Nahen Osten