■ Bei den Wahlen ging es nicht nur um den Friedensprozeß. Es ging auch um demokratische Normen und den Charakter Israels als liberaler, humanistischer und säkularer Staat
Deutsche Literatur nach 1945 – das war in der Bundesrepublik durch Autoren wie Heinrich Böll und Günter Grass der Versuch, dem moralischen Bankrott einen Spiegel vorzuhalten. In der DDR stand Literatur fast ganz im Zeichen realsozialistischer Erbauung – von wenigen Experimenten durch Schriftstellerinnen wie Christa Wolf abgesehen, die Realität im Arbeiter-und-Bauern-Staat schonungslos zur Kenntnis zu nehmen. Die Geste des skeptischen Zeigefingers, aber auch die Haltung alarmierter Allzuständigkeit st deril aus der Mode gekommen. Teil IX der Serie „50 Jahre neues Deutschland“ ■ Von Jörg Magenau
■ Der Staatsanwalt wirft Franz Fuchs vorsätzliche Tötung vor. 28 Bomben soll der hochintelligente Eigenbrötler gebaut haben. Morgen beginnt in Graz sein Prozeß Aus Wien Ralf Leonhard
Ob in Irland, Palästina, Kurdistan oder dem Baskenland: Vom Kampf für die nationale Befreiung hatten die bundesdeutschen Linken immer eine hohe Meinung. In dieser Art von Solidarität waren Kompromisse nicht vorgesehen. In Oslo wird am 10.Dezember zwei nordirischen Politikern der Friedensnobelpreis verliehen. Es ist eine Auszeichnung für Versöhnung und gegenseitigen Respekt. Und zugleich ein Lob der Diplomatie. Ein Essay ■ von Kersten Knipp
■ „Lernt Deutsch!“ ist an sich eine sinnvolle Forderung, vor allem, weil mangelnde Sprachkenntnisse unter Migrantenkindern zunehmen. Nur sollte man diese Forderung nicht an eine Hierseinsberechtigung koppeln.
■ Nach dem Bosnien-Beschluß wird über die Mehrheitsverhältnisse der Bündnisgrünen im neuen Bundestag spekuliert. Spekulationen um Fischer als Außenminister erst mal gedämpft
■ Rainer Wolf, Sprecher der Fachgruppe Strafrecht in der Neuen Richtervereinigung, war 15 Jahre lang Ermittlungsrichter in Stuttgart. Er glaubt nicht, daß die Justiz den Lauschangriff entschärfen kann