Wenn der britische Premierminister seine scharfen Antiterrorgesetze per Parlamentsvotum halten will, obwohl die Obersten Richter Großbritanniens sie für rechtswidrig erklärt haben, riskiert er eine Verfassungskrise kurz vor den nächsten Wahlen
UN-Absurdität: Strafmaßnahmen gegen Kriegstreiber der Elfenbeinküste sind in Kraft – aber niemand ist tatsächlich betroffen. Streit um politische Reformen dauert an
Oranger Westen, blauer Osten – so einfach schienen sich in der Berichterstattung die politischen Lager innerhalb der Ukraine zunächst aufzuteilen. Doch während der letzten Woche hat der Konflikt um die Präsidentenwahlen das Modell einer offenen, postsowjetischen Zivilgesellschaft hervorgebracht
Es ist etwas faul im Elisabethanischen Zeitalter: Der Literaturwissenschaftler Stephen Greenblatt, führender Kopf des „New Historicism“, hat eine Shakespeare-Biografie vorgelegt: „Will in der Welt“
Die Vorgeschichte des gegenwärtigen holländischen Multikulti-Bashings: Der neue europäische Populismus, wie ihn Pim Fortuyn verkörperte, reagiert auf die Offenheit der globalisierten Welt mit einem radikalen Kulturnationalismus
Ein Gespräch mit der Soulsängerin Anita Baker über ihr Comeback und die Schwierigkeiten, mit46 Jahren einen Plattenvertrag zu bekommen, den Tod ihrer Mutter und ihr Desinteresse an Glamour
Was nach dem Realitätskult kommt: Die russische Kunst beharrt wieder auf Unabhängigkeit und Eigengesetzlichkeit. Damit entfernt sie sich jedoch nicht von der Realität, vielmehr findet sie zu einer distanzierten Wahrnehmung. Ein Plädoyer
Die Politik schaut vorbei, der Bundespräsident breitet im Radio seine Jazzkenntnisse aus: Das 40. Berliner JazzFest hatte keine Probleme mit dem Zusammentreffen der Generationen und Milieus. Stattdessen fehlte es allerdings an einer prägenden musikalischen Handschrift und an Experimenten
Südkorea hat vom Untergang der DDR gelernt, dass ein Zusammenbruch Nordkoreas nicht wünschenswert ist. Eine friedliche Wiedervereinigung mit dem Norden steht erst auf der Tagesordnung, wenn Pjöngjang sein Atomprogramm aufgegeben hat
Antiamerikanismus? Allen Behauptungen zum Trotz gab es den in Europa bislang nicht. Nach diesen US-Wahlen aber dürfte sich das ändern. Toll gemacht, White America!
George W. Bush hat in Deutschland so viel Verachtung auf sich vereint wie Kennedy Verehrung. Aber auch er hat die Beziehungen der BRD zu den USA nicht gelockert. Auch diese US-Wahl gehört also in die Geschichte der Amerikanisierung des Planeten – genauso wie die MoMA-Schlange und Halloween