■ Die Ungarische Sozialistische Arbeiterpartei diskutiert Ausrichtung der neuen Verfassung / Kontroverse um „sozialistische Gesellschaft“ als Staatsgrundlage
Guatemala hat kein Geld mehr für seine in der Bundesrepublik ausgebildeten Polizisten / Die 1986 mühsam begründete Polizeihilfe für den mittelamerikanischen Staat läuft trotzdem weiter / Ausbau der Polizei sorgte für Unruhe in der Armee ■ Von Ralf Leonhard
Staatspräsident Chadli ruft heute zur Volksabstimmung auf / Seine Macht soll beschränkt werden / Regierungschef soll nur noch dem Parlament verantwortlich sein / Referendum als Reaktion auf die Oktoberrevolte / Reform des politischen Systems? / Neue Organisationen blühen auf / Zweites Reformpaket bereits angekündigt ■ Aus Paris Georg Blume
Am 26.Oktober finden in Südafrika Kommunalwahlen statt / Oppositionsgruppen propagieren Wahlboykott / Schlechte Beteiligung würde als Absage an die regierende „Nationale Partei“ gewertet / Gewinne für die ultrarechte „Konservative Partei“ vorausgesagt ■ Aus Johannesburg Hans Brandt
Stipe Suvar, Generalsekretär des jugoslawischen Bundes der Kommunisten, stellte sich in der Eröffnungssitzung des ZK klar auf die Seite der slowenischen Reformer: Trennung von Partei und Staat, neue Machtstrukturen, Wirtschaftsreform ■ Aus Belgrad Christian Kreutzer
Rado Riha (40) und Tomas Mastnak (35), wissenschaftliche Mitarbeiter am philosophischen Institut des wissenschaftlichen Forschungszentrums der slowenischen Akademie für Kunst und Wissenschaften, über Serben-Chef Milosevic und die politische Situation in Jugoslawien ■ I N T E R V I E W
Landesweite Polizeiaktionen in Rassistenstaat gegen GegnerInnen der Apartheid / Für gestern geplante Anti-Apartheid-Konferenz verboten 30 Aktivisten verhaftet / Konferenz-Veranstalter COSATU organisierte Bündnis zwischen gemäßigten und radikalen RegimekritikerInnen ■ Aus Kapstadt Hans Brandt
■ Weiße Bürger und Stadträte aus Yonkers im Bundesstaat New York wehren sich gegen Rassenmischung / Ein Grünstreifen in der Stadt trennt Schwarze und Weiße / Gericht ordnete Bau von Sozialwohnungen in weißen Stadtvierteln an
■ Nagorny-Karabach streikt trotz Drohungen aus Moskau weiter / Forderung bleibt nach wie vor der Anschluß an Armenien / Karabach-Komitee um Mäßigung bemüht / Komitee Zielscheibe von harten Angriffen in Sowjetmedien / TASS bezeichnet Mitglieder als „Kleinbürger“
Das Schisma haut ein Loch in die Finanzen des Vatikan / Katzenjammer in Rom nicht aus Besorgnis um arme Seelen / Erzbischof Lefebvre sitzt auf 50 Millionen Mark Gläubigengeld ■ Aus Rom Werner Raith
■ Im Mai 1948 überraschend an die Macht gekommen, hat die rassistische Nationale Partei Südafrikas Zug um Zug die Apartheid verschärft und bis heute aufrechterhalten
■ Die Opposition will die Parlamentswahlen um jeden Preis verhindern / Die neue Kraftprobe wird an dem Verteilungskampf der herrschenden Familien um die Pfründen des Landes nichts ändern / Wahlbeteiligung von nur zehn Prozent erwartet
■ Auf dem XIII. Parteitag der größten kommunistischen Partei der Welt wurde den Reformern um den halb–pensionierten starken Mann Chinas, Deng Xiaoping, geradezu ein Blankoscheck ausgestellt / Trotz Problemen herrschen Wirtschafts– und Reformoptimismus vor
■ In drei Kriegszonen hat die sandinistische Regierung einseitig einen Waffenstillstand verkündet Jeden Samstag pilgern nun Zehntausende an die Grenze, um zur Contra übergelaufene Familienangehörige zu treffen
■ „Nationale Konferenz“ der französischen Kommunisten wählte am Wochenende den Marchais–Getreuen Lajoinie zum Präsidentschaftskandidaten / Innerparteilicher Opponent Pierre Juquin wird vielleicht Gegenkandidat / Spaltung der Partei in Sicht?
■ Der Prozeß gegen Klaus Barbie in Lyon findet ohne den Angeklagten statt / Für eine sensationslüsterne Öffentlichkeit scheint die Hauptattraktivität damit verschwunden zu sein / Barbies Verteidiger Verges demonstriert Siegesgewißheit
■ Äußerlich herrscht in der CSSR–Hauptstadt Ruhe, doch gespannte Erwartung vor dem Besuch des sowjetischen Parteichefs Gorbatschow ist spürbar / In offenen Briefen wird an die CSSR–Führung appelliert, die „Gunst der Stunde“ für eigene Reformen zu nutzen