Augenzeugen erinnern sich an das Stuttgarter Theater des Claus Peymann in den Siebzigern – unter ihnen auch Peymann-Veräppeler Harald Schmidt („Peymanns Stuttgarter Kinder“, 21.45 Uhr, 3sat)
Den ewigen Stilbruch zum Stil erheben und weiterpinseln: Das Museum of Modern Art hat Gerhard Richter zum 70. Geburtstag mit figuralen und abstrakten Bildern aus vier Jahrzehnten eine der größten Retrospektiven gewidmet, die es jemals für einen zeitgenössischen Künstler eingerichtet hat
Die aktuelle Sonderschau „Sex – Vom Wissen und Wünschen“ des Dresdner Hygiene-Museums will von Lust nichts und vom Wünschen wenig wissen. Alle Dinge, die Spaß machen könnten, ließen die Ausstellungsmacher konsequent weg
Erst blieben Zuschauer aus, weil zu viel Pop zu sehen war. Jetzt hat Basel ein neues Schauspielhaus bekommen. Es wurde von Stefan Bachmann mit einem geschlechtertauschenden „Hamlet“ eröffnet
Dem Nachwuchs eine Plattform: Beim Plateaux-Festival für internationale junge Regie in Frankfurt machen Gastspiele nur einen kleinen Teil des Programms aus. Zentral ist die Funktion als Netzwerk
Für Martin Scorsese, mit dem er kürzlich „Gangs of New York“ gedreht hat, ist Michael Ballhaus der beste Kameramann der Welt. Er hat mit Fassbinder gefilmt und mit einer einzigen Kreisfahrt Michelle Pfeiffers Karriere lanciert. Ein Gespräch über Bildkomposition, Herumgewackel und Leonardo DiCaprio
Malen mit Dynamit: Eine Tagung des Max-Planck-Instituts für Wissenschaftsgeschichte in Berlin suchte nach Koppelungen zwischen künstlerischer Praxis und wissenschaftlichem Experiment
Suche nach einer Verbindung von Technikzauber, Selbsterfahrung und Entertainment: Das Kunstmuseum Wolfsburg zeigt eine Auswahl von Gary Hills Videoinstallationen. Im großzügigen Black-Box-Labyrinth der Ausstellungsparcours zeigt sich die dezidiert analytische Position, die der Künstler einnimmt
Fünfzig Jahre „Minima Moralia“, fünfzig Jahre „Fänger im Roggen“: Ein Plädoyer dafür, Adornos Kulturkritikbuch als Zwilling von Salingers Roman zu begreifen. Zugleich ein Rückblick auf die Siebzigerjahre, als das Ganze noch das Unwahre war
Das Eventmovie „Der Tanz mit dem Teufel“ über die Oetker-Entführung ist ein mattes Psychodrama, garniert mit einer deplatzierten Liebelei. Sat.1 scheitert an dem Versuch, Anspruch zu liefern und Quote zu bringen (So./Mo., 20.15 Uhr, Sat.1)
Das Neue ist nur mehr Erinnerung: vom alten Avantgarde-Anspruch zur neuen Bescheidenheit musikalischer Beiläufigkeit – die Donaueschinger Musiktage 2001 boten alle Schattierungen auf
Nach zwei Tagen Zwangspause macht Radio Scharia wieder Programm – und sendet auch auf UKW. Das iranische Fernsehen verstärkt seine Präsenz in Afghanistan. Westliche Sender versuchen, Bevölkerung über Gründe für Luftangriffe aufzuklären
„Jud Süß – Ein Film als Verbrechen?“ Nach Kriegsende wurde Veit Harlan immerhin der Prozess gemacht. Das Urteil: Freispruch. Jetzt rollt Horst Königstein den Fall neu auf (Arte, 22.15 Uhr)
Nach Sat.1 verirrt sich auch RTL ins Rotlichtmilieu. Im Dreistundenepos „Das sündige Mädchen“ hätte es um die Sex-Industrie gehen können. Doch der Film liefert nur alte Klischees (Sa, 20.15 Uhr, RTL)
„Resistent gegenüber emanzipatorischen Ideen“: Eine weitere Anthologie über Künstlerpaare im 20. Jahrhundert stellt fest, dass sich Künstlerinnen lange Zeit den Karrieren ihrer Künstler-Männer fügten