Frühe Filmtheorie, neu aufgelegt: Bei Suhrkamp sind Textsammlungen von Rudolf Arnheim und Siegfried Kracauer erschienen. Während für Kracauer die sozialen Absichten eines Films im Vordergrund stehen, kümmert sich Arnheim – er feiert heute seinen 100. Geburtstag – um die Gestaltung des Bildes
In den USA kommt morgen Michael Moores „Fahrenheit 9/11“ ins Kino. Wird der umstrittene Dokumentarfilm dazu beitragen, dass Bush abgewählt wird? Oder ist er jetzt schon Schnee von gestern? Eine Kritik aus US-amerikanischer Perspektive
In höchster Not spielt Gerhard Schröder die intellektuelle Karte: Mit Gesine Schwan nominierte er eine Intellektuelle als Kandidatin für das höchste deutsche Staatsamt. So nah am Gipfel waren die Erben der engagierten Intellektuellen noch nie
Gene Hackman spielt immer wieder Figuren, die andere überwachen – in Coppolas „The Conversation“ (1973) genauso wie in der aktuellen John-Grisham-Verfilmung „Das Urteil – Jeder ist käuflich“. Doch die Techniken der Überwachung haben sich geändert – im Film wie in der Wirklichkeit
Man kann auf den Gefühlen der Zuschauer spielen wie auf einer Orgel – sagte Hitchcock. Quentin Tarantino ist längst beim Cool Jazz angekommen. „Kill Bill Vol. 2.“ macht klar: Dies ist das erste Meisterepos im Werk dieses Regisseurs. Die große Führung durchs Tarantinoverse – Volume 1 und 2!
Gerade mal ein Viertel der älteren Deutschen kann mit dem Internet etwas anfangen. Das Familienministerium will helfen: Gestern startete das Projekt „Online-Kompetenz für die Generation 50 plus“. Die Alten sollen in einem Rennen bestehen, in dem wir, die Jüngeren, sie sonst gerne verlieren lassen
Klingeltöne von Handys haben sich zu persönlichen Visitenkarten entwickelt. Der Ton wird Charaktersache. Was es über die Besitzer wirklich erzählt, ist alles andere als individuell
Früher war Jens Katzek beim BUND. Heute ist er Lobbyist für genveränderte Pflanzen. Grade plant er in Sachsen-Anhalt den erstmaligen Anbau von Genmais in Deutschland. Ein Streiter für mehr Modernität? Beim BUND sagen sie: „Die haben ihn gekauft“
Die Eigenheimzulage soll halbiert werden. Damit hat sich der Traum von der eigenen kleinen Festung überlebt. Das Eigenheim nicht. Es passt sich der mobilen Gesellschaft an
Die „Matrix“-Trilogie scheiterte mit dem Versuch, der Informationsgesellschaft ihren lange erwarteten Helden zu geben. Und ist damit zugleich Höhepunkt und Ende des Cyberpunks
Bis dass das Schwert sie scheidet: Quentin Tarantinos „Kill Bill“ ist eine Liebeserklärung ans Kino. An Eastern und Italo-Western, an Schwertkampffilme, Blaxploitation und die Nouvelle Vague. Dabei entsteht ein vielschichtiges Kinderspiel der Gewalt
Wie man den Gott des Todes betrügt: Ein Gespräch mit dem mexikanischen Schriftsteller und Literaturkritiker Alberto Ruy Sánchez über Globalisierung, barockes Denken, protestantische Ethik und darüber, was die USA mit den alten Azteken und Lateinamerika mit der islamischen Welt gemein haben
Und wie man ihm entkommen kann: Die junge Disziplin der Filmrestaurierung entwickelt Methoden und Kriterien, wie das sensible Material Film vor dem Verfall bewahrt werden kann. So bleibt Filmgeschichte verfügbar. Aber wer trägt die Kosten?
Von Bewohnern und Passanten: Hans-Christian Schmids Episodenfilm „Lichter“ bewegt sich diesseits und jenseits der deutsch-polnischen Grenze. Ein Gespräch mit dem Regisseur über die Handkamera und das Gefühl, einer Wirklichkeit zuzusehen
Festung, Wagenburg oder Groß-WG? Streifzüge durch Europa (I): Wie zusammenwächst, was vielleicht doch noch nichtso richtig zusammengehört – trotz der Erfolgskombination Ferrari/Schumi, wie das italienisch-deutsche Sommertheater zeigt
Teddy, der Inkommensurable (7): Mit verbundenen Augen, so Theodor W. Adorno, muss sich ein Künstler in die Gestaltung eines Kunstwerks stürzen. Aber welche aktuellen Erkenntnisse kann der Kunststudent von heute noch aus seiner „Ästhetischen Theorie“ ziehen? Ergebnisse eines Lektürekurses