Dilettantische Opfermorde
Lecker. Zum Martinstag kommt die Martinsgans auf den Tisch und zu Ostern das sorgsam gemästete Stallkaninchen. Der Schlachter wird's gemeinhin schon richten. Diskret und mit sicherer Hand. Erst wenn der professionelle Tiermeuchler einmal fehlt und der Ungeübte zum Messer greift, ahnt der aufmerksame Beobachter: Große Feiertage erfordern auch große Opfer. Tieropfer. Denn die Eßgewohnheiten an unseren christlichen Festtagen sind im Grunde nichts anderes als ein schmackhafter Ersatz für unappetitliche heidniche Opferriten. Aufschlußreiche Szenen, beobachtet ■ von Reinhard Krause
7.11.1998