LEBENSLANG Muhlis Ari wurde als erstes Kind in der Geschichte der Bundesrepublik ohne seine Eltern in die Türkei abgeschoben. 15 Jahre danach will er zurück und kämpft mit seiner Geschichte
Er sitzt im Glashaus. Als langjähriger Stadtrat ist Gastautor Michael Kienzle selbst gefährdet, in den von ihm kritisierten Plastiksprech von Politikern zu verfallen. Als Literaturwissenschaftler wähnt er sich immun gegen Gummiwörter. Beurteilen, meint er, sollen das andere – und wettert für Kontext los
Der Countdown läuft. Die Regale sind eingeräumt. An diesem Wochenende eröffnet in Erdmannhausen der erste Dorfladen, den drei ehemalige Schlecker-Frauen in Eigenregie führen werden. Nach einem genossenschaftlichen Modell und mit Unterstützung der Gewerkschaft
Was den Journalismus für einige Leute anziehend und für andere instinktiv anrüchig macht, ist seine Doppelnatur. Er ist Kampfschrift gegen die Herrschenden und zugleich Kitt der Demokratie. Reinheit, so die provokante These, ist im Journalismus nicht zu haben
Die Mächtigen Russlands reagieren gereizt auf Proteste. Regierungstreue Parlamentarier wollen ein Gesetz durchdrücken, das selbst organisierte Aktionen erschwert.
Die Iraner neigen dazu, das Gegenteil ihrer Regierung zu tun, sagt der Schriftsteller Amir Cheheltan. Er erklärt, warum Sanktionen nur den Menschen schaden und wie er Auto fährt.
Bei den Wahlen in Birma darf die Friedensnobelpreisträgerin und ehemalige Staatsfeindin Nr. 1, Aung San Suu Kyi, antreten. Die Bevölkerung bleibt skeptisch.
Zwei Jäger erschießen 1992 zwei Rumänen, der Prozess endet mit Freispruch. Im Dokumentarfilm "Revision" lässt der Regisseur die Familien der Erschossenen erzählen.
Fünfzehn Jahre lang lebt Yassin nun ohne Papiere in Stuttgart. Das Leben im Untergrund hat den 35-Jährigen geprägt. Wenn Vorsicht und Misstrauen zur zweiten Haut geworden sind, werden Entspannung und Zuversicht zu Fremdwörtern. Nun ist Yassin trotz aller Vorsicht aufgeflogen. Ihm droht die Abschiebung nach Algerien
Der Ausstieg aus der Atomkraft ist beschlossen. Die ehemalige Kernforschungsanlage Jülich ist ein Beispiel dafür, wie sorglos lange mit der Technologie umgegangen wurde. Störfälle oder Entsorgung – die Technikgläubigkeit kannte keine Grenzen. Unser Autor und Fotograf Andreas Langen schildert das Leben mit der Anlage in seiner Heimatstadt Jülich und berichtet über Whistleblower und den Weg in die Beinahekatastrophe