Zum zweiten Mal ist Katyn zum Symbol für eine nationale Katastrophe Polens geworden. Doch Polen und Russen trauern gemeinsam. In dem Unglück liegt eine Chance zur Aussöhnung.
ATTENTATE Mindestens 38 Menschen sterben bei Sprengstoffanschlägen in Metrostationen. Russlands Präsident Medwedjew kündigt einen unerbittlichen Kampf gegen Terroristen an
Alles deutet darauf hin, dass islamische Terroristinnen aus dem Nordkaukasus für die Anschläge verantwortlich sind. Die Kontrolle über die Region ist dem Kreml längst entglitten.
Moskau vergisst gerne beim Rückblick auf den Zweiten Weltkrieg seine Rolle im Baltikum und den Hitler-Stalin-Pakt. Putins Besuch in Warschau könnte die starren Fronten lösen.
Medwedjews scharfe Verurteilung der Tat lässt hoffen, dass er mit dem Mord anders umgeht als sein Vorgänger Putin mit dem tödlichen Anschlag auf Anna Politkowskaja.
Russlands Gaslieferungen nach Westeuropa drastisch eingeschränkt. Deutsche Energieversorger warnen vor Engpässen. EU reagiert empört, Politiker kritisieren Abhängigkeit von Moskau SEITE 3
Die Spekulationen über einen neuen russischen Imperialismus haben bislang keine Stütze in den Tatsachen. Es wäre für die EU daher fatal. auf allgemeine Konfrontation überzugehen.
Wladimir Putin wurde zum Chef der Kremlpartei gewählt. Um die alten Herrschaftsverhältnisse zu sichern, greift er zu einer Maßnahme, die die Machtlogik unterläuft.
Die Nato hat das US-Raketenabwehrsystem durchgewunken. Merkel hat ihre Zweifel an dem Projekt vergessen. Ein Beispiel für argumentfreie Rüstungspolitik.
Im Kreml dürfte Katerstimmung herrschen: Obwohl die Wahl zum Referendum über Putin gemacht wurde, erhielt der Präsident Millionen Stimmen weniger als 2004.
Das so viele zur Wahl gegangen sind, liegt nicht nur daran, dass Putin Busladungen Wähler an die Urnen fahren ließ. Putin gilt als der Mann, der Russland zu alter Größe führte.