Für das amerikanische Establishment war Timothy Leary Abschaum. Für die protestbewegte Jugend in den 60er Jahren war er Prophet einer neuen Zeit: Leary – von der Polizei als Drogendealer gejagt, von Ronald Reagan in den Knast gesteckt. Die einen haßten Leary, die anderen waren fasziniert von ihm. Für John Lennon war er genial; Allen Ginsberg und William S. Burroughs genossen mit ihm LSD und hofften auf Bewußtseinserweiterung. Heute wohnt der 75jährige Provokateur in Beverly Hills – er hat Krebs, und er watet wohlgemut auf seinen Tod: „Meine letzte große Party“ ■ Eine Reportage von Ute Thon
Oper als Musical für den Bildungsbürger, das aber auf allerhöchstem Kitsch-Niveau: John Dew inszenierte in Hamburg Alfred Schnittkes „Historia von D. Johann Fausten“ à la Postmoderne ■ Von Till Briegleb
■ Ist das Berliner Holocaust-Denkmal nichts als Materialschlacht? Ein Gespräch mit Renata Stih und Frieder Schnock, die eine Buslinie zum Gedenken vorschlagen
Mit der Menschheit liegt irgendwas im argen. Doris Lessing hat ihre Autobiographie geschrieben und scheut dabei weder das große politische Resümee noch die Küchenpsychologie ■ Von Anke Westphal
Der Große Führer und sein Double. Der neuseeländische Schriftsteller Lloyd Jones reiste durch Albanien und traf ein wahrhaftes Gespenst – den „Mann, der Enver Hodscha war“ ■ Von Marko Martin