Die Tabellenspitze verteidigt, die beste Bilanz seit Bestehen der Bundesliga – eigentlich könnten sie auf Schalke locker aufspielen. Doch der späte Ausgleich der Wolfsburger sorgt für nachhaltige Verwirrung auf dem Weg zur Meisterschaft
Das mediale Deutschland reagiert kopflos auf eine gut vorbereitete Kampagne. Ob die alte Rechtschreibung in die Zeitungslandschaft zurückkehrt, dafür kommt es nun auf die Agenturen an
Fritz Walter, Uwe Seeler, Helmut Schön, Berti Vogts? Vergeßt sie. Der deutsche Fußball nach dem Zweiten Weltkrieg wurde bestimmt von zwei Allmächtigen. Der eine bereitete dem anderen den Weg – mit dem Gewinn der WM 1954 und der Gründung der Bundesliga. Um den anderen herum entwickelte sich das Spiel zu jener Branche, die sie heute ist. Der eine Allmächtige ist Josef Herberger, der andere natürlich Franz Beckenbauer. Teil XIX der Serie „50 Jahre neues Deutschland“ ■ von Peter Unfried
■ Florence Griffith-Joyner, die schnellste Frau der Welt, ist tot. Die Frage ist nicht nur, woran sie starb, sondern wofür. Hat sie mit 10,49 Sekunden auf 100 Meter Grenzen des Möglichen gesprengt? Ist dieser Rekord nun Denkmal oder Mahnmal? Oder ist er gar nicht erreichbar?
■ Wen interessiert in Deutschland derzeit der Ausgang der Bundestagswahl oder die Krise in Rußland. Das Land hat eine wirklich existentielle Frage zu lösen: Wer wird Nachfolger von Fußballbundestrainer Berti Vogts. Unter Marketinggesichtspunkten wäre ein Ausländer, etwa Johan Cruijff, der ideale Mann. Der Niederländer steht für modernen Fußball und Weltläufigkeit. Gegen ihn sind Trainertypen wie etwa der Deutsche Jupp Heynckes, der gestern ein DFB-Angebot dankend ablehnte, nur die Fortsetzung von Bert Vogt mit anderen Haaren.
Am Ende sollen mehr Milliarden die Spiele der Fußballweltmeisterschaft gesehen haben, als es Menschen gibt. Auch wenn sie alle in dieselbe Richtung blickten, das Mädchen in Montpellier haben sie verpaßt ■ Von Peter Unfried