Der Norddeutsche Lloyd begeht seinen 150. Geburtstag, obwohl er längst Geschichte ist. Die Bremer trösten sich mit opulenten Veranstaltungen über den fusionsbedingten Verlust der Reederei hinweg, die siegreichen Hamburger sonnen sich im historischen Glanz des einstigen Erzrivalen
Auf Fehmarn sind viele Menschen nicht gerade angetan von dem Plan, eine Brücke nach Dänemark zu schlagen. Der Tourismus würde über Jahre unter der Großbaustelle leiden. Die im Halbstundentakt verkehrende Fähre müsste eingestellt, ihre Beschäftigten entlassen werden
Am Samstag hatte „Spuren der Verirrten“ seine Premiere im Berliner Ensemble, das neue Theaterstück von Peter Handke, inszeniert von Claus Peymann. Um es kurz zu machen: Es war entsetzlich. Aber doch ein großer Theaterabend
Im schleswig-holsteinischen Heide feiert man hartnäckig „Hohnbeer“: Hahnenfest. Wo früher lebende Hähne im Fass steckten, sind es heute nur noch gemalte. Als Symbol für die befreite Freiheit taugen sie genauso. Bedrohlich ist dagegen der Nachwuchsmangel – und der Frauenandrang
taz-Serie „Boom 2.0“ (Teil 4): Podcasts sind Radio und Fernsehen zum Selbermachen – und zum Selbermixen. Inzwischen haben die Rundfunkanstalten die Konkurrenz erkannt und stellen selbst eifrig Sendungen ins Netz. Nur als profitabler Geschäftszweig hat sich das Podcasting noch nicht etabliert
Der Schauspieler Serdar Somunçu gibt noch einmal den Hitler und kommt mit seinem Programm „Hitler Kebab – Getrennte Rechnungen“ in den Norden. Ein Gespräch über die Beleidigung von Landsleuten, rassistische Opas und das Fieber, das der Name „Hitler“ immer noch entfacht
Am 20. Jahrestag des Unfalls von Tschernobyl ist das Erbe der Atomkraftgegner heftig umkämpft. Ein Gespräch mit Lars Jessen, Regisseur und Chronist der Anti-Atomkraft-Bewegung, über den Pragmatismus der Mütter, die Alpträume der Kinder und den Sarkasmus der Väter, die Recht behalten hatten
Seit zwei Jahren ist Ole von Beust der absolute Regent in Hamburg. Für die Opposition ist er nahezu unangreifbar, für die eigene Partei unantastbar. An einen großen Fehler kann sich der Christdemokrat nicht erinnern. Und wenn ihm keiner unterläuft, wird er in zwei Jahren wiedergewählt werden
Die Wilhelmshavener SPD-Bundestagsabgeordnete Karin Evers-Meyer ist die neue Behinderten-Beauftragte der Bundesregierung. Was Behinderung bedeutet, weiß die 56-Jährige aus eigener Erfahrung – ihr neues Amt aber geht sie dezidiert sachlich an. Ihr Arbeitsethos: „Ich muss Expertin werden“
Ganz sicher wird das Sportjahr 2006 das beste, das die Stadt je erlebt hat. Die Eisbären werden Meister, Hertha auch. Ein Berliner entscheidet die Fußball-WM, Union kriegt ein Stadion und die Füchse stapeln Sponsoren
Aus dem Blätterwald raschelte es auch 2005 hübsch irrsinnig heraus: Ganz wagemutig tätigte die Verbrecherversammlung den retrospektiven „Blick in die perverse Presse“