Bei den Liberalen wird nach dem desaströsen Wahlergebnis im Saarland die Direktive ausgegeben, „die Nerven zu bewahren“. Bundeskanzlerin Merkel sieht keine Gefahr auf Bundesebene.
Kurz nach der Wahl im Saarland fodern zahlreiche Parteifreunde von Spitzenkandidat Lafontaine dessen Wechsel an die Spree. Die Grünen hingegen sprechen von einem „persönlichen Rachefeldzug“.
Die Piraten werden gewählt, weil sie anders sind, sie können auf eine Mischung aus Neugier und Enttäuschung bauen. Doch mit jedem Wahlerfolg wird dieser Vorteil kleiner.
ERGEBNISSE Annegret Kramp-Karrenbauer hat die Macht riskiert und ihre Regierung aufgelöst. Jetzt gewinnt ihre CDU die Saar-Wahl souverän. Die SPD verfehlt ihr Ziel. Die FDP fliegt raus, dafür ziehen die Piraten ein
Simone Peter übernahm die saarländischen Grünen in einer schwierigen Situation. Jetzt wird der Machtkampf zwischen ihr und Landeschef Hubert Ulrich entbrennen.
Heiko Maas ist die tragische Figur des Wahlabends: Er wird wieder nicht Ministerpräsident, sondern höchstens Minister und Juniorpartner in einer großen Koalition.
Rot-Rot ist nicht an inhaltlichen Unvereinbarkeiten gescheitert, sondern an Taktik. Der Wir-gegen-alle-Wahlkampf der Linkspartei ist eine Blaupause für 2013.
Die Linkspartei und Lafontaine holen rund 16 Prozent. Das wird Lafontaines bundespolitische Ambitionen nicht schmälern. In Saarbrücken wirbt man um Rot-Rot.
Stärkste Kraft bei der Wahl im Saarland ist die CDU. Die SPD legt zu, liegt aber deutlich dahinter. Die Piraten schaffen den Einzug in den Landtag, die FDP ist raus.
Ohne Oskar Lafontaine geht bei der Linkspartei im Saarland wenig. Doch mit ihm ist eine rot-rote Koalition nicht zu machen. Zu tief ist der Graben zu SPD-Chef Maas.
Das kleinste deutsche Flächenland sucht nach einer neuen Ausrichtung jenseits der Kohle. Die CDU will Zechen aber als Kulturerbe weiter nutzen – touristisch.
Man muss kein Gegner von Stuttgart 21 sein. Wenn man aber vorgibt, es zu sein, und sich für dieses Ziel an die Regierung wählen lässt, dann steht man im Wort. Man muss kein Befürworter von Volksabstimmungen sein. Es gibt gute Argumente gegen eine direkte Demokratie, die auch unsympathischen Entscheidungen Tür und Tor zu öffnen vermag. Aber wenn man für Bürgerentscheide ist, dann muss man deren Ergebnisse respektieren, ob sie einem gefallen oder nicht. Ein Beitrag zur Kontext-Debatte, das Traumatisierende von Stuttgart 21 zu überwinden