Political Studies (X und Schluss): Die Luxuslinke predigt Wein, die Poplinke beweint ihre eigene Entpolitisierung. Wo sind die Grundoppositionen hin, die früher so schön halfen? Und wer kam nur auf diese seltsame Idee, dass Politik Spaß bringen soll?
Die Welt zu verbessern ist schon wieder ein sehr deutscher Denksport geworden. Dieser Eigenart folgen die neuen Komödien „Weltverbesserungsmaßnahmen“ von Jörn Hintzer und Jakob Hüfner und „Die große Depression“ von Konstantin Faigle
Wahlalternative? Als populäre Antwort auf das allgegenwärtige Geschwätz des Neoliberalismus fungiert in Deutschland das romantische Ideal einer Gesellschaft, die keine Brüche aufweist. Dabei hat es die heile Welt der Vollbeschäftigung nie gegeben! Eine Lektüre der Programmentwürfe der WASG
Der Ermattungsstrategie überdrüssig, sucht der Kanzler die Entscheidungsschlacht. Alle historische Erfahrung zeigt: Das sichert ihm zwar den historischen Nachruhm, in der Gegenwart wird es den Machtverlust aber nur beschleunigen. Die Dramatisierung der Politik schafft sich ihre Enttäuschungen selbst
Oskar Lafontaine ist schon lange nicht mehr das letzte Geheimnis der deutschen Politik. Auch wenn den früheren SPD-Chef viele immer noch dazu erklären. Ein Abgesang auf den Mythos Lafontaine
In Berlin stellte Oskar Lafontaine Gregor Gysis neues Buch vor. Die beiden Aussteiger der Berliner Republik plauderten über Gerhard Schröder (böse), die Weltfinanzen (böse), soziale Gerechtigkeit (gut) und die PDS (gut und böse). Je länger man ihnen zuhört, desto müder wird man. Unendlich müde
Alles lässt sich sammeln. Das beweist Heinz Sänger, der den Handys von Politikern, Stars und Sternchen hinterherjagt. Er besitzt auch die Dinosaurier der Mobilfunkgeschichte. Nun möchte er gerne das Handy des Papstes, womit wir wissen, dass auch Johannes Paul II. mit solch einem Telefon umgeht
■ Narzisstische Kränkungen, Rollenspiele, Sündenböcke: Die Auseinandersetzung Oskar Lafontaines mit Gerhard Schröder sieht aus wie ein klassischer Bruderzwist. Was dabei fehlt, ist die Durcharbeitung. Ein Gespräch mit dem Psychoanalytiker Wolfgang Schmidbauer
Standort Deutschland (3): Auf der Annakirmes in Düren wird die Stadt an der Rur einmal jährlich im Sommer dafür gefeiert, dass sie „net janz scheef, ävver och net jraad“ ist. Der Verfall des Reviers spiegelt sich in den Problemzonen der Neustadt wieder ■ Von Thomas Sakschewski
■ Christoph Schlingensief ist wieder in Makedonien, um Flüchtlinge zu retten. Nach seiner ersten Tour brach an der Berliner Volksbühne sein politaktivistisches Projekt zusammen. Was kann politisches Theater leisten? Ein Gespräch mit dem Dramaturgen Carl Hegemann