Von der Union werden noch ungeahnte kapitalismuskritische Detonationswellen ausgehen. Keine Sorge, die Würde des Arbeiters bleibt unangetastet. Das hat er am 1. Mai auf Weisung des Deutschen Gewerkschaftsbunds allen gezeigt
Vor dem Visa-Ausschuss wird Joschka Fischer die Methode Ludger Volmer anwenden: Erst Attacke und dann niederlangweilen. Viel zu verlieren hat er nicht, denn die grüne Stammwählerschaft interessiert das Thema nicht
Der Rechtsstaat hat oberste Priorität. Immer. Auch wenn so sympathische Exminister von CDU und CSU wie Manfred Kanther und Monika Hohlmeier das aus aktuellem Anlass wohl etwas differenzierter sehen würden
Die Aufmerksamkeit für das Sterben des Papstes zeigt vor allem, wie groß die Sehnsucht nach Autorität und Führung in Deutschland mittlerweile ist. Ansonsten fehlen hierzulande weniger Johannes-Paul-II.-Plätze als Arbeitsplätze
Täuscht euch nicht: Auch bei einem NRW-Sieg für Merkel gibt es noch keine Ruhe in der K-Frage. Wenigstens könnte sie Braunwähler und Nicht-Deserteure integrieren. Und Arbeitslose auf der Suche nach der echten Krisenpartei
Volkslieder sind die einzige Rettung für Rot-Grün in Nordrhein-Westfalen. Dafür muss sich Angela Merkelauf einen präsidialen Gegenspieler gefasst machen, während Heide Simonis im Feld ungeschlagen abtreten darf
Wenn es keiner merkt, wird Merkel Kanzlerin. Zuvor bringt Kanzler Schröder sich noch in Regierungserklärungsnot und Fischer die Grünen dem Machtverlust näher. Wäre alles doppelt so spannend, wenn es Radrennen nicht gäbe
Sportliches Mobbing hat noch keinem geschadet. Es sei denn, er heißt Joschka Fischer, ist Außenminister und geplagt von ausufernder Paranoia. Die Opposition dankt. Die Medien auch: Endlich ein kapitaler Zwanzigender vor der Flinte
Der Protest gegen den Bush-Besuch kann auch proamerikanisch sein. Und was Borussia Dortmund angeht: Der Abgang von Trainer Hitzfeld markierte den Anfang vom Ende. Aber auch Schalke und München haben ihre Probleme!
Auch wenn Rot-Grün in Kiel die Landtagswahlen gewinnt, kann Angela Merkel immer noch CDU-Kanzlerkandidatin werden. Gefährlich sind für sie nur die Wahlen in NRW. Ansonsten gibt die Union weiter den ratlosen Heiltheoretiker
Nazi-Wähler werden nicht deswegen toll, weil sie irgendwann wieder CDU oder SPD wählen – Arschlöcher müssen hören, dass sie welche sind. Und Milbradt hat bisher gegen die NPD-Sympathisanten in seiner Fraktion versagt
Bush hat gezeigt, dass die Demokratie ein Verein ist, aus dem man auch austreten kann. Die Grünen haben gezeigt, dass Macht von der Führung abhängt. Und Johannes Rau hat gezeigt, dass man nicht immer deutsch sprechen sollte
Wie wird diese Epoche später einmal heißen – demokratischer Imperialismus?, Kolonialwarenladen?, Ölwechsel? Die wahren Antiamerikaner sitzen übrigens in der CDU. Und Harald Schmidt sei zum Trost gesagt: Moderieren ist heilbar
Unsere Abgeordneten müssen auf Diät – und zwar sofort. Dafür muss unser oberster Bundestagspersonalchef Thierse sorgen. Weil: Ist doch alles nur eine Frage der Ehre. Dank auch an Udo Lattek, oberster Retter der Borussia
Heute kann man doch mal loben: Wir sind doch blöd! Wir lassen uns gern verarschen. Es ist noch Hoffnung mit uns. Wird jetzt auf den Klausurtagungen der Parteien noch geschwiegen, wäre alles wunderbar. Na ja, außer Hartz IV
Wenn die CDU die Wahlen in Nordrhein-Westfalen vergeigt, kommt die Zeit des kleinen Integrators Christian Wulff. Ihm trauen manche Christunionisten schon Kohl’sches Charisma zu. Egal, das wird Borussia Dortmund auch nicht retten
Folterfreund Daschner ein Held? Als die „Bild“-Zeitung das letzte Mal einen Rechtsbeuger feierte, kam die Schill-Partei dabei heraus. Unsere Leitkultur hat Aldi-Niveau erreicht. Und außerdem braucht Dortmund einen neuen Trainer
Sicher wäre es gut, wenn Polizisten bei Nazi-Demos nicht immer als Erstes die V-Männer des Verfassungsschutzes verhaften würden. Aber ein Grund für die Abschaffung der gegenseitigen Kontrolle der Staatsschutzorgane ist das nicht
Wenn Otto Schily sich gegen eine Öffnung des Religionsunterrichts wendet, missversteht er ihn offenbar als Verkündigungsstunde. Da liegt er genauso falsch wie Borussia Dortmund, das immer noch an seinem Trainer festhält
Nach Horst Seehofers Abgang als Gesundheitsexperte fragen viele: Hat der einst einflussreiche Arbeitnehmerflügel der Union in der Merkel-CDU noch etwas zu sagen? Die Antwort: Klar! Zum Beispiel „Tschüss“