DURCHATMEN Was tun, wenn einem der Stress in der Stadt über den Kopf wächst? Ein Spaziergang mit dem Flaneur und Autor David Wagner – und eine Gebrauchsanweisung, wie man im dichtesten Gewimmel zur Ruhe kommt
Nie hätte der 31-jährige Nermin Sali als Schüler gewagt, von einem akademischen Beruf zu träumen. Für den Angehörigen einer mazedonischen Gastarbeiterfamilie war klar, später auch unten ins Räderwerk zu treten.
Der katholische Orden der Steyler Missionare bildet seinen Nachwuchs in Berlin aus. Severin Parzinger, 23 Jahre alt, gelobte gerade Armut, Ehelosigkeit und Gehorsam. Was treibt einen Mann in seinem Alter heute dazu, Priester zu werden?
Teil 12: Die HausfrauÜBER(LEBEN) IN BERLIN (12) Zülfiye Tekin ist Hausfrau. Als Kind half sie im Haushalt ihrer Mutter; seit sie verheiratet ist, führt sie ihren eigenen. Die 48-Jährige hat drei Kinder großgezogen. Trotzdem, sagt sie, stehe sie innerhalb der Familienhierarchie ganz unten: Lohn kriegt sie keinen, wertgeschätzt fühlt sie sich auch nicht. Einer Gewerkschaft würde sie sofort beitreten – wenn es eine gäbe. Ihre Selbsteinstufung: in der Mitte der Gesellschaft
Eva Högl ist Bundestagsabgeordnete. Von ihren Diäten kann die SPD-Frau gut leben. Aber es stört sie, dass Politik generell ein so schlechtes Image hat.
MUSIK ODER MONETEN Andrea Rothaug war Punkerin, jetzt fördert sie als Chefin des Hamburger Vereins Rockcity junge Musiker. Wer die Mechanismen der Selbstvermarktung beherrsche, komme gut zurecht, sagt sie. Probleme hätten die verstrahlten Künstlertypen
Die Cellerin Heide Rose Gathmann konnte in den 60er Jahren nur Pastorin werden, weil sie unverheiratet blieb. Sie ist heute 82 und erzählt, dass damals mancher Pfarrer nicht einmal ihre Täuflinge anerkannte.
Teil 7: Der Musiker(ÜBER)LEBEN IN BERLIN (7) Peter M. hat sein Hobby zum Beruf gemacht und ist freischaffender Schlagzeuger. Er mag seine Arbeit, leidet aber unter Existenzängsten. Deshalb überlegt er, sich beruflich neu aufzustellen. Seine Selbsteinschätzung: mittelloser Akademiker
Je gruseliger das Aussehen, desto friedfertiger und liebenswürdiger die Besucher: Am Wochenende traf sich die Schwarze Szene beim Mera Luna Festival in Hildesheim
Emiliano Chaimite hilft MigrantInnen, in Deutschland anzukommen und engagiert sich für interkulturelle Kontakte. Seit 20 Jahren ist er nicht mehr zur Ruhe gekommen.
In 31 Tagen startet Schönefeld und Tegel schließt. Die Bürgermeister von Reinickendorf und Schönefeld, Frank Balzer und Udo Haase, über ökonomisches Brummen & Stille
Mit "All diese Tage" treiben Komponist Moritz Eggert, Librettistin Andrea Heuser und Regisseur Michael Talke im Bremer Goethe-Theater der Oper das Elitäre aus: Das Ergebnis ist oft überbordend bis wuselig - und doch ohne dass die Kunst dabei auf der Strecke bliebe.
PUNK-RESURREKTION „Potz“ dahinter statt „Post“ davor: Das Trio Frau Potz kommt aus dem Norden und lässt all die Thesen vom Verschwinden einer einenden, musikalischen Protest-Kultur vergessen. Jetzt stellen Frau Potz ihr Debüt „Lehnt dankend ab“ vor
In Berlin haben sich auch ökologische Labels eine Nische geschaffen. Zwischen handgestrickten Bikinis aus Biobaumwolle und wiederverwerteten Stoffresten ist dabei viel Raum für Ästhetik.
Michael Studemund-Halévy lernt und lehrt Judenspanisch. Entdeckt hat er die alte Sprache der spanischen und orientalischen Juden durch Zufall in Rumänien.
Das Landgericht Lüneburg verhandelt gegen einen Vater, der seine vier Kinder verschleppt hat. Seine Frau, so sagt er, habe durch die Trennung von ihm das Erziehungsrecht verwirkt.
Als 1981 in Polen der Kriegszustand verhängt wurde, war Piotr Niemiec grade in Warschau. Dem Berliner und Studenten in Lodz waren DDR und Polen gleichermaßen vertraut.