Fast so dramatisch wie eine ARD-Vorabend-Soap: Im Doku-Drama „Mätressen – Die geheime Macht der Frauen“ dreht sich alles um Liebe und Verrat (So. 22.00 Uhr, ARD)
Festmahl: Eine edel aufgemachte „Bibliothek der Weltweisheit“ sorgt bei Vollcheckern für Entschleunigung und bei Mobbing-Opfern für Entlastung. Laotse, Seneca oder Gracián bieten echte Alternativen zu den Neoethiken im Wellness-Zeitalter
Die große Koalition steht, der große Kommunikator bleibt unsichtbar. Dem Mann, dessen Name noch kürzlich das Markenzeichen seiner Partei war, muss es allmählich dämmern, wie langweilig und trübselig ein Privatleben ist
Es gibt nur ein Ziel: nicht abzustürzen. In Thomas Ostermeiers Inszenierung wird Henrik Ibsens „Hedda Gabler“ an der Berliner Schaubühne zum Porträt einer sinnentleerten Mittelklasse
Der französische Autor und Philosoph Camille de Toledo über die Atemnot in der globalisierten Welt, die Neugewinnung der Unschuld und sein Buch „Goodbye Tristesse“, dem er nun einen Roman über Paris, Texas, und Nastassja Kinski folgen ließ
Sexualität und Gewalt: Das Musiktheater kämpft um seine Aktualität. Uraufführungen der neuen Saison zeigen zudem das unermüdliche Basteln am Format: vom Kammertheatralischen zu neuen Versuchen, Wahrnehmungen zu verdichten
Political Studies (X und Schluss): Die Luxuslinke predigt Wein, die Poplinke beweint ihre eigene Entpolitisierung. Wo sind die Grundoppositionen hin, die früher so schön halfen? Und wer kam nur auf diese seltsame Idee, dass Politik Spaß bringen soll?
Political Studies (IX): Der Kampf gegen die Arbeitslosigkeit ist längst aufgegeben, der Kampf gegen die Arbeitslosen hat gerade erst begonnen. Ein Versuch, die eigenen Hartz-IV-Träume zu verstehen
In Barcelona wird zurzeit der Spielfilm „Salvador“ gedreht, ein Biopic über den 1974 hingerichteten Anti-Franco-Kämpfer Salvador Puig Antich. Ein Gespräch mit dem Hauptdarsteller Daniel Brühlüber seine Vorliebe für rebellische Figuren, seine spanische Familie und das Erbe des Bürgerkriegs
Sie haben mehr zu verlieren als ihre Käfigmauern: In „Madagascar“, dem neuen Animationsfilm von Dreamworks Pictures, landen vier Tiere aus dem New Yorker Zoo in der Wildnis – und die Regisseure Eric Darnell und Tom McGrath richten es so ein, dass die vier mit der Freiheit nicht klarkommen
Wie eine beleidigte Diva: Es war keine Liebesgeschichte zwischen Tom Stromberg und dem Deutschen Schauspielhaus Hamburg. Erst am Ende der fünfjährigen Intendanz brachte er das Theaterschiff zurück auf den Canal Grande, ohne den Ballast von unentdeckten Talenten und Theatertherapien
Kinder ja oder nein? Galt es bislang als Privileg der Singles, das Leiden an sich und den Umständen in Erfolg umzumünzen, betätigen sich nun einige Schriftsteller als Analytiker eines neuen Bewusstseins: Was heißt das eigentlich, Vater zu sein?
Mit der „Rache der Sith“ beschäftigt sich George Lucas nun länger mit der Entstehung des Bösen als mit dessen Niederwerfung. Darin liegt der Ausnahmestatus seines „Star Wars“-Epos, seine eigene Größe jenseits von Kassenrekorden und Merchandising
Ein Gespräch mit der Germanistin und Auschwitz-Überlebenden Ruth Klüger über Erinnerungskitsch, Gespenster und die Schwierigkeiten, emotionale Beziehungen zu Gedenkstätten zu entwickeln
Erkundungen für die Präzisierung der Gefühle rund um einen Aufstand (5): Ach, Gewaltvorwurf! Wogegen man Rudi Dutschke wirklich verteidigen muss, das ist die repressive Ironie der Nach-68er. Er bleibt ein Stachel im Bewusstsein derjenigen, die ihren Frieden mit der Bundesrepublik gemacht haben