Streicheleinheiten für das linke Gewissen: wie den tragikomischen Dramen des russischen Dichters Anton Tschechow durch die Sinn- und Arbeitskrisen der Gegenwart aktuelle Bedeutung zuwächst
Sachverständigenrat empfiehlt in Gutachten zum „Kombilohn“: Hartz IV gibt es für Erwerbsfähige in voller Höhe nur noch, wenn sie gemeinnützig arbeiten. Ver.di-Chefvolkswirt Schlecht: „Tausende Arbeitslose fegen dann um den Reichstag herum“
Warum wollten wir Römer sein? Mit Hilfe kostbarer Exponate versucht die große Doppelschau in Magdeburg und Berlin zum Heiligen Römischen Reich Deutscher Nation auf diese Frage eine Antwort
Nach Jahren der Schrumpfung soll die Wirtschaft in diesem Jahr leicht wachsen. Senat hofft auf positive Effekte für den Arbeitsmarkt. Sozialversicherungspflichtige Beschäftigung sinkt aber weiter
Kampagne gegen Zwangsumzüge kritisiert Hartz-IV-Behörden: Immer mehr Langzeitarbeitslose hätten Angst, ihre Wohnung zu verlieren, weil diese zu teuer sei. Sozialverwaltung dementiert
Niedersachsen will es mal wieder allen zeigen und ab Juli jährlich 2.000 Langzeitarbeitslose mit Kombi-Löhnen in Arbeit bringen. Das Modell ist umstritten: Opposition und Gewerkschaften fürchten Lohndumping und Mitnahmeeffekte
Eigentlich ist das, was man Parallelgesellschaft nennen könnte, auch in einem selbst drin: Über Fernsehgebisse, Bürgerkinder, Deutschlandfähnchen, Vertriebeneneltern und türkische Zeitschriftenläden. Nachrichten aus dem gelungenen Leben
„Ich singe, was ich sehe“: Jochen Distelmeyer ist der Sänger der Hamburger Band Blumfeld, die mit „Verbotene Früchte“ heute ihr neues Album veröffentlichen. Ein Gespräch über Einflussangst und Folkmusik, Tierschutz und politische Militanz
Die Kunst der Beleidigung hat im Pop eine lange Geschichte: Sie verschafft Künstlern Distinktion und macht die Klassenverhältnisse sichtbar. Ganz anders die Laudatio, ihr versöhnlicher Gegenpart
Heute beginnt die 56. Berlinale – mit besonders vielen deutschen Filmen. Jenseits des damit verbundenen Hypes können Filme wie Detlev Bucks „Knallhart“ oder Valerie Grisebachs „Sehnsucht“ vor allem eines: das Bekannte und Alltägliche neu entdecken
Feine Unterschiede (4): Der Bürgerlichkeitsdebatte liegt in rot-grünen Kreisen eine bange Frage zugrunde. Diese: Können Leute mit bürgerlichen Lebensformen noch Linke sein? Die Antwort macht eine Verschiebung im linken Selbstverständnis deutlich
Nichts ausschließen, alles wahrnehmen: Erstmals sind zwei Bände des französischen Literaturwissenschaftlers Roland Barthes auf Deutsch erschienen, in denen er seine Philosophie des „Neutrums“ formuliert. Den Kulturkampf um Integrationsdebatten sah er dagegen schon 1971 als Krieg der Sprachen
Für Attac und andere Kritiker des Neoliberalismus ist das Ergebnis der Bundestagswahl günstig. Um die Situation zu nutzen, müssen sie überzeugende Alternativen formulieren