Trübsal blasen in der Berliner Neuen Nationalgalerie: Eine überwältigende Schau verfolgt die Gesten der Schwermut, quer durch 2.500 Jahre Menschheitsgeschichte – Melancholie als Allegorie sowie als Remedur gegen das bewusstlose Aufgehen im Alltag
Ein Reizthema kursiert auf kulturwissenschaftlichen Kongressen: das der ästhetischen Bildung. Schließlich ist es zum wohlfeilen Statement geronnen, mehr Bildung zu fordern. Aber die schwer kontrollierbare Luftigkeit eines ästhetischen Bildungsbegriffs bleibt Politikern und Ökonomen suspekt
„Wir sind die Griechen, die Kultur, man!“: Im Schauspiel Hannover glänzt Sebastian Nüblings Inszenierung von „Mamma Medea“ nach einem Text des belgischen Dichters Tom Lanoye mit scharfem Witz und hohem Tempo
Fatih Akin zog einst aus, das deutsche Kino mit Migrantenperspektiven zu beleben. In „Solino“ bleibt davon nicht viel: ein bisschen Italiensehnsucht, ein bisschen Ruhrpottepos, ein bisschen Bruderzwist, gefilmt in unentschlossenen Halbtotalen
Medien können Konflikte schüren – aber auch zwischen Konfliktparteien vermitteln. An der Universität von Sofia lernen Journalisten aus Südosteuropa, was bei der Berichterstattung in multiethnischen Gesellschaften zu beachten ist. Interkulturelle Kompetenz als Handwerkszeug für Journalisten
Das niedersächsische Festival „Theaterformen“ will mit Aufführungen in Braunschweig und Hannover einen Zugang zu anderen Kulturen schaffen, bei dem nicht immer nur die Sprache für ein Mehr an globaler Kommunikation sorgt. Manchmal reicht auch ein getanztes Gefühl – oder eine rote Treppe
Der Glaube an das Geld hält die modernen Gesellschaften zusammen – und er sichert die Kultur der Freiheit. Mit dieser These eröffnete Georg Simmel das 20. Jahrhundert. Der Euro bestätigt sie erneut
Bayerns Islamunterricht wird von Lehrern bestritten, die der Freistaat aus der Türkei einfliegen lässt. Sie benutzen türkische Lehrbücher und verpflichten sich, „der Ehre des türkischen Volkes“ zu dienen. Kultusministerium: Kein Problem, die Lehrer unterstehen auch der „bayerischen Schulaufsicht“
Im September war noch vom „Qualitätsverlust“ die Rede, doch dann folgten goldene Monate. Beim Adolf Grimme Preis 2001 dominiert „fesselnd-nachdenkliches Bildungs-TV“, der WDR räumt ab, und Guido Knopp ward schon im Vorfeld ausgebremst