Noch vor einem Jahr stand das Atomkraftwerk von Greifswald im Mittelpunkt heftiger Diskussionen, warnten dänische, schwedische, niederländische und Bonner Politiker vor einem neuen Tschernobyl in Mitteleuropa. Als dann im Dezember der letzte Block vom Netz ging, wurde es still um die Energiezentrale an der Ostsee. War dies schon die Grabesstille? Oder gibt es eine Zukunft für den Energiestandort in Vorpommern? Die Pläne für einen neuen Atomreaktor spielen in den Sanierungskonzepten jedenfall nur eine Nebenrolle ■ VONMANFREDKRIENER
Im Document Center des Ostens, dem ehemaligen Sonderarchiv der Staatssicherheit im Berliner Stadtteil Hohenschönhausen, lagern höchst aufschlußreiche und unerforschte Dokumente aus der Nazizeit, die jetzt der Öffentlichkeit zugänglich sind. Sogar angeblich vernichtete Kranken- und Deportationsberichte der „Euthanasie-Aktion“ tauchen im Archivkeller auf. ■ VONGÖTZALY
Warum hockt Honeckers einstiger Schieberpapst völlig unbehelligt in seiner nobel-rustikalen Villa am Tegernsee?/ Teil 1 einer insgesamt dreiteiligen taz-Serie über dubiose Verbindungen zwischen ehemaligen Devisenbeschaffern, CSU-Freundeskreisen und Westgeheimdiensten ■ Von Thomas Scheuer
■ In ihrem Drang, den Menschen zu reduzieren und zu determinieren, gehen der Genforschung die biologischen und sozialen Zusammenhänge völlig verloren/ Die Diskussion über Chancen und Risiken verschleiert mehr als sie offenlegt
Noch tummeln sich in und an der Werra seltene Tierarten/ Die gnadenlose Versalzung des Wassers durch den Kaliabbau ist nicht einmal das größte Problem/ Umweltschützer kämpfen verzweifelt gegen weitere Begradigungen des Flußlaufes/ Hessens Umweltminister Weimar bietet Hilfe an ■ Aus Erfurt Heide Platen
■ Von London bis Mailand zieht sich der Gürtel der Macht durch den neuen Raum Europa: eine Megalopole, die sich von London bis Mailand erstreckt - quer zu allen nationalstaatlichen Grenzen / Entwicklungspotentiale auf achtzehn Prozent des EG-Territoriums beschränkt
■ Walter Jens, Tübinger Rhetorik-Professor, über den sprachlichen wie spielerischen Hau-ruck-Stil des DFB, gesamtdeutschen Jubel, Daimler als Symbol und einschläfernde TV-Reporter in Italien
Westdeutsche Sicherheitspolitiker sind nach wie vor uneins, ob die „Republikaner“ oberserviert werden sollen / Demokraten sollten indes einer innerstaatlichen Feinderklärung gegen Rechts nicht das Wort reden / Statt administrativer Ausgrenzung ist eine Verschärfung der politischen Kommunikation gefragt ■ Von Horst Meier
Beobachtungen in der Münchener Fußball-Fanszene / Fruchtbarer Boden für rechtsradikale Parolen / Politik spielt jedoch kaum eine Rolle / Vom Hooligan zum bezahlten Saalordner ■ Tina Bausmann/Karen Pfundt