In Celle und Hannover steht Goethes Version des Iphigenie-Dramas auf dem Programm. Während Iphigenie in Celle ihre Geschichten für Jugendliche als Angststörung erlebt, setzt Regisseurin Anne Lenk in Hannover auf Kritik an Männermacht und der Macht sozialer Milieus
Dreimal ist Wajdi Mouawads Identitätstragödie „Vögel“ im Norden zu sehen – als Happy-End-Lovestory, Thesen-Spiel im TV-Serien-Stil und Selbstauflösungsdrama mit Pathos
Eher Collage als Choreografie: Der Dance Company Osnabrück gelingt mit „Geister“ ein beeindruckend kreativer Spielzeitauftakt über den Abschied des Menschen von der Erde
Kehrt das Interesse am Tastsinn zurück? Wird dem Digitalen die Stirn geboten? Das Kunsthaus Stade glänzt dieser Tage mit klassischer und zeitgenössischer Druckgrafik
Intellektuell agil erzählt, politisch engagiert und witzig – aber auf der Bühne geradezu implodiert: Ella Hicksons „The Writer“ über stereotype Geschlechterrollen im Theater
Nach 13 Jahren gibt Jörg Mannes das Ballett der Staatsoper Hannover in die Hände von Marco Goecke. Der feiert mit dem dreiteiligen Abend „Beginning“ einen furiosen Einstand
Peter Rühmkorf hielt als Poet der Bundesrepublik den Spiegel vor – ob als Autor der „Konkret“, als Lyriker oder Zeitschriftenverleger. Dem Altonaer Museum in Hamburg gelingt es, die kreative Kraft seiner Sprache in der Ausstellung „Laß leuchten“ erfahrbar zu machen
Regisseurin Pinar Karabulut versucht in Bremen, den Text „Attentat oder frische Blumen für Carl Ludwig“ des iranischen Autors Mehdi Moradpour auf die Bühne zu bringen – und scheitert krachend: Ohne roten Faden mäandert der Wortfluss am Publikum vorbei. Auch in Osnabrück wusste Rebekka Bangerter mit einem anderen Text Moradpours nichts anzufangen
Prachtvolles Plädoyer, die Kluft zwischen widerstreitenden Denk- und Glaubenskulturen zu überwinden: Zum Auftakt ihrer ersten Saison als Opernintendantin lässt Laura Berman in Hannover von Lydia Steier Fromental Halévys „Die Jüdin“ auf die Bühne bringen
Was den Mann zum Mann macht (und was ist, wenn er in die Krise gerät, der Mann): Zum Auftakt der Opernsaison inszeniert Karin Beier Schostakowitschs „Die Nase“
Antiker Bogenschütze als abgerockter Altlinker: Zum Saisonauftakt zeigt das Deutsche Theater Göttingen Heiner Müllers wortgewaltiges Antikendrama „Philoktet“
In der Berlin-Liga treten in dieser Saison vier Klubs mit Türkeibezug an. Wo Herkunft und Identität früher wichtig waren, verstehen sich die Vereine heute vor allem als berlinerisch