Rund 2.000 Denkfabriken gibt es in Washington, nirgendwo weiß man über die Welt genauer Bescheid als hier. Doch George W. Bush ist erstaunlich beratungsresistent. Nicht einmal auf die Neokonservativen, seine alten Stichwortgeber, hört er noch
Mit der Sendung „Glenn O’Briens TV Party“ kaperte die Downtown-Szene von Manhattan in den späten Siebzigern einmal pro Woche das New Yorker Kabelnetz. Eine DVD zeigt nun, wie damals das Musikfernsehen entstand: aus der Freude an der groß angelegten Vergeudung von Sendezeit
„Wie war es im Gefängnis?“ – „Man konnte nicht hinaus. Alle Türen waren verschlossen.“ So knapp und lakonisch reden die Figuren in Aki Kaurismäkis neuem Film „Lichter der Vorstadt“. Im Mittelpunkt steht ein Wachmann, der sich ausnutzen lässt
Muss sich Anna Wintour in zwei Jahren um ihren Arbeitsplatz sorgen? Im Internet ist die rasante Entwicklung einer ganz neuen Konkurrenz für die etablierten Modemagazine zu beobachten. An vorderster Front steht Diane Pernet mit iqons.com
Streicheleinheiten für das linke Gewissen: wie den tragikomischen Dramen des russischen Dichters Anton Tschechow durch die Sinn- und Arbeitskrisen der Gegenwart aktuelle Bedeutung zuwächst
Weg von der Härte und hin zu mehr Tanzflächenglück: Mit dem Plattenlabel Innervisions hat der Berliner DJ Dixon den Sound der Hauptstadt verändert. Sein Entwurf einer House Music mit viel Euphorie und Melodie wird selbst in den USA hoch geschätzt
Operationen am offenen Herzen des frühen Kinos: Zunächst in Hamburg und Berlin, dann auch in anderen deutschen und Schweizer Städten ist eine umfangreiche Retrospektive des kanadischen Filmemachers Guy Maddin zu sehen
Berlin hat ein neues Ausstellungshaus für seine Skulpturensammlung: Das Bode-Museum ist wieder eröffnet. Ernst Eberhard von Ihnes Bau ist zwar keine architektonische Meisterleistung, geht aber über den reinen Repräsentationszweck hinaus
Seit mehr als einem Jahr ist bekannt, dass im polnischen Ligafußball kräftig manipuliert wurde. Der nationale Verband mit seinem Präsidenten Micha Listkiewicz ist mit der Aufklärung das Skandals überfordert. Jetzt will sich die Politik einmischen
Kritiker der kulturellen Überheblichkeit: Der Soziologe Wolf Lepenies erhält den diesjährigen Friedenspreis des Deutschen Buchhandels. Ein Gespräch über gescheiterte Moralisten, die Einflussmöglichkeiten von Intellektuellen auf das politische Tagesgeschäft und das dogmatische Linkssein der 68er
Mit Mitte zwanzig heißt es als ehemaliger Teenie-Star, sich an die Bestandssicherung zu machen. Christina Aguilera erfindet sich mit ihrem neuen Album als ernsthafte Künstlerin, Beyoncé Knowles macht einfach weiter. Kelis bleibt so radikal wie gehabt
Ein Diskurs über die Liebe, über das Verlangen, über die Maßlosigkeit: In „Sehnsucht“, ihrem zweiten Kinofilm, verfolgt die Regisseurin Valeska Grisebach eine Topografie der Gefühle im schmucklosen Setting eines brandenburgischen Dorfes
Kritik der Kritik (8): ein Gespräch mit dem Schriftsteller Klaus Modick über seinen neuen Roman „Bestseller“, die zumindest innerbetrieblich weiterhin sehr große Macht der Literaturkritik im Speziellen und die Schizophrenie der Kritik im Allgemeinen
Warum wollten wir Römer sein? Mit Hilfe kostbarer Exponate versucht die große Doppelschau in Magdeburg und Berlin zum Heiligen Römischen Reich Deutscher Nation auf diese Frage eine Antwort
Kritik der Kritik (7): Als Freiberufler muss man ständig abwägen, auf wessen Seite man sich schlägt. Dann gilt es im kulturellen Feld die Eventmanager zu ernüchtern oder den Künstler ein wenig in seinem Sendungsbewusstsein zu bremsen. Eine Anleitung