Prächtig zeigt der nun vorliegende Band, wie auch in der Prosa seine Maxime „hell und schnell!“ funktioniert: zu Robert Gernhardts posthum erschienenem, letztem Erzählband „Denken wir uns“
Der Abend will ganz offensichtlich die Sinne anspringen und gibt sich ganz daher atmosphärisch und assoziativ. Doch irgendwann fragt man sich, wozu all die Mühe? – Michael Thalheimer inszeniert Brechts „Herr Puntila und sein Knecht Matti“ am Thalia Theater Hamburg
Dezentrale Recherchen und Emanzipationsmomente: Um an die Documenta 12 anzuknüpfen, verbanden sich 90 Magazine in einem weltweiten Redaktionsnetzwerk. Ein Gespräch mit dessen Leiter, Georg Schöllhammer, über Pläne und Hintergründe
„Nazi Looted Art“, das „Handbuch Kunstrestitution weltweit“ von Gunnar Schnabel und Monika Tatzkow klärt darüber auf, wie andere Länder mit der Rückgabefrage von geraubter Kunst umgehen. In diesem Vergleich macht Deutschland keine gute Figur
Die diesjährige Berlinale ist zu Ende. Der Goldene Bär ging an „Tuyas Ehe“ von Wang Quan’an. Eine gute Entscheidung. Doch möchte man Festivalleiter Dieter Kosslick für das nächste Jahr zurufen: Mehr Mut! Mehr Leidenschaft! Mehr Liebe zum Kino!
Ein Jäger des Ewig-Weiblichen: Nicolaus Sombarts surrealer Rumänien-Reisebericht aus dem Jahr 1972 ist ein alteuropäischer Schicksalsroman und verhilft der Fantasie an die Macht. Warum zieht der 83-jährige Dandy immer noch die Jugend an?
Rund 2.000 Denkfabriken gibt es in Washington, nirgendwo weiß man über die Welt genauer Bescheid als hier. Doch George W. Bush ist erstaunlich beratungsresistent. Nicht einmal auf die Neokonservativen, seine alten Stichwortgeber, hört er noch
Mit der Sendung „Glenn O’Briens TV Party“ kaperte die Downtown-Szene von Manhattan in den späten Siebzigern einmal pro Woche das New Yorker Kabelnetz. Eine DVD zeigt nun, wie damals das Musikfernsehen entstand: aus der Freude an der groß angelegten Vergeudung von Sendezeit
„Wie war es im Gefängnis?“ – „Man konnte nicht hinaus. Alle Türen waren verschlossen.“ So knapp und lakonisch reden die Figuren in Aki Kaurismäkis neuem Film „Lichter der Vorstadt“. Im Mittelpunkt steht ein Wachmann, der sich ausnutzen lässt
Muss sich Anna Wintour in zwei Jahren um ihren Arbeitsplatz sorgen? Im Internet ist die rasante Entwicklung einer ganz neuen Konkurrenz für die etablierten Modemagazine zu beobachten. An vorderster Front steht Diane Pernet mit iqons.com
Streicheleinheiten für das linke Gewissen: wie den tragikomischen Dramen des russischen Dichters Anton Tschechow durch die Sinn- und Arbeitskrisen der Gegenwart aktuelle Bedeutung zuwächst
Weg von der Härte und hin zu mehr Tanzflächenglück: Mit dem Plattenlabel Innervisions hat der Berliner DJ Dixon den Sound der Hauptstadt verändert. Sein Entwurf einer House Music mit viel Euphorie und Melodie wird selbst in den USA hoch geschätzt
Operationen am offenen Herzen des frühen Kinos: Zunächst in Hamburg und Berlin, dann auch in anderen deutschen und Schweizer Städten ist eine umfangreiche Retrospektive des kanadischen Filmemachers Guy Maddin zu sehen
Berlin hat ein neues Ausstellungshaus für seine Skulpturensammlung: Das Bode-Museum ist wieder eröffnet. Ernst Eberhard von Ihnes Bau ist zwar keine architektonische Meisterleistung, geht aber über den reinen Repräsentationszweck hinaus