Kitsch, Klamotte, Klitterei? Vor dem Drehstart dienen Historiker zwar als Berater, doch nach dem Filmstart sind sie oft die schärfsten Kritiker – gerade bei Filmen, die im Nationalsozialismus spielen
Ein Stimmungs-Avantgardist und Rollenspieler, ein Romanwerk als fortgesetzte Autobiografie, ein Unschärfebild: Jörg Magenaus zum Widerspruch reizende, aber stimmige Martin-Walser-Biografie
Und alle Straßen leer: 30 Jahre nach seinem Unfalltod erscheinen der akustische Nachlass des Popdichters Rolf Dieter Brinkmann sowie sein Gedichtband „Westwärts 1 & 2“ in einer erstmals vollständigen Ausgabe
Der dramatische Krisenindikator Botho Strauß an den großen Bühnen der Hauptstadt: Am Berliner Ensemble funktioniert er in der Regie von Luc Bondy hervorragend als Bremsklotz gegen den Fortschritt, die Volksbühne aber, die mit Strauß den Westen verstehen lernen wollte, versteht nur sich selbst
Aus der Gedenkstätte in Berlin ist nichts geworden, in Oldenburg haben die Vertriebenen womöglich bald mehr Glück: Nicht ob ein Denkmal kommt, ist noch die Frage, sondern nur wie
Schlussakkord, Höllenfahrt, strukturiertes Chaos und der Schlund des Trichters, auf den alles zudringt: Walter Kempowski hat mit dem Band „Abgesang 45“ über die letzten Tage des Zweiten Weltkriegs seine monumentale „Echolot“-Collage beendet
Im für Gedenkdiskurse besonders sensiblen Jahr 2005 meldet sich die dritte Nachkriegsgeneration zu Wort. Eine Gruppe junger Intellektueller fordert im Umgang mit dem Holocaust ein Umdenken weg von der Moralkeule
Thilo Sarrazin spielt weder Golf noch Tennis. Auch mit 60 weiß er nichts Besseres, als Finanzsenator zu bleiben. Bis zu 150 Millionen will er im Landesetat sparen. Privat kalkuliert er zehn Jahre voraus
Im Fall der am Montag ermordeten Hatun S. hat die Polizei noch keine Hinweise auf einen möglichen Täter. Spekulationen über Ehrenmord bezeichnet die Polizei als Stimmungsmache. Hatuns Ausbilder sind geschockt