Vor 25 Jahren fand im Bonner Hofgarten die erste Großkundgebung der westdeutschen Friedensbewegung statt. 300.000 Menschen demonstrierten gegen die Stationierung neuer Atomraketen in Europa. Der Historiker Jens Korff wollte nun wissen, ob es sich gelohnt hat. Eine Generation zieht Bilanz
Die Vorsitzende der Grünen hat ihre Autobiografie vorgelegt: „Das Politische ist privat – Erinnerungen für die Zukunft.“ Eine nette Idee. Fragt sich nur: Hat Claudia Roth eine Zukunft? Ihre Gegner sagen: „Oh Gott, nein“ – ihre Fans: „Ja, zum Teufel“
Der scheidende Premier habe Japan innenpolitisch reformiert und im Ausland isoliert, sagt der Historiker Jeff Kingston. Mit seinen Visiten am umstrittenen Yasukuni-Schrein hat er China verärgert: Das rächt sich im Umgang mit Nordkorea
War die Grass-Debattenschlacht immer noch nicht das letzte Hurra der öffentlichen Achtzigjährigen? Sollten die Alten nicht besser ein Einsehen haben und den Mund für immer schließen? Klaus Harpprecht (79) übt schon einmal
Ferienzeit ist Souvenirzeit. Der Ramsch wird erst durch die individuelle Erinnerung zur Kostbarkeit – und kann deshalb nur von Nichtbetroffenen entsorgt werden. In Frankfurt geht man nun einen neuen Weg: Hier sind die Andenken zu Museumsstücken geworden
Ein Spiel ist ein Spiel ist ein Spiel: Ludwig Harig ist einer der größten Kindsköpfe der deutschen Literatur und ein Meister des Fußballsonetts: „O abgetropfter Ball! O eingeschlenztes Leder!“ Ein Besuch beim Sprachjongleur im saarländischen Sulzbach
Deutschlands Wirtschaft hat ein Vaterschaftsproblem: Seit Einführung des Elternzeitgesetzes 2001 bekunden immer mehr Väter Interesse,tatsächlich für ihre Kinder da zu sein, statt sich eine soziale Vaterschaft nur zu wünschen: drei Männer im Spannungsfeld zwischen Beruf und Familie
Vor vielen Metzgereien und Imbissbuden stehen sie und grinsen uns an: gut gelaunte Schlachttiere, die ihr eigenes Fleisch zum Verzehr anbieten. Der Kulturforscher und Wurstexperte Stephan Grünewald weiß, was hinter der schweinischen Verlockung steckt
Thomas Hermanns, nach eigenen Angaben Deutschlands „bekanntester Conférencier“, hat einen Traum: Er möchte einmal den Grand Prix moderieren! Im wirklichen Leben kämpft er als Schirmherr des „Warschauer Pakts“ für die Rechte von Schwulen und Lesben in Polen. Kein Witz!
Traditionell wird der Fußball in Argentinien zur Betäubung genutzt. Doch neuerdings liefert er den Rohstoff, um von den Krisen zu erzählen: Das Land debattiert die Militärdiktatur, die WM 1978 und die Rolle des Trainers César Luis Menotti
„Selbstbezichtigung“, „Notstands-Masochismus“, „nationales Bekenntnisritual“? Was ist dran am Vorwurf, der Potsdamer Überfall sei vorschnell zum fremdenfeindlichen Verbrechen „hochstilisiert“ worden? Ein erster Rückblick
Ror Wolf ist der wichtigste Nachkriegsschriftsteller, der über Fußball arbeitete. Hölzenbein schrieb er 1974 ins WM-Team. Mit Grabowski saß er in der Kabine. Warum er die WM 2006 für „Totaltheater“ hält und sein legendäres Tonmaterial vernichtet
Besinnliches zum Osterfest: Wie der ehemalige TV-Pfarrer Jürgen Fliege zu den Kranken spricht, einfühlsam und verständig. Er spendet den Mühseligen und Beladenen Trost, Rat und sogar einen Schluck Wasser
Mit den Aposteln der demografischen Apokalypse erlebt die Biopolitik in Deutschland eine Renaissance. Mehr deutsche Kinder für einen vitalen Volkskörper, so lautet ihr Credo. Eine Abrechnung mit dem Neokonservatismus der Chattering Class