■ Die neue First Lady heißt Christina Rau. Sie bringt alles für ihre künftige Aufgabe mit: Einen Ex-Bundespräsidenten als Großvater, Erziehung im Ausland – und die gebotene Zurückhaltung
■ In der albanischen Hafenstadt Durräs entsteht eine Kleinstadt aus Zelten. Kaum einer der Flüchtlinge aus dem Kosovo, die derzeit in Albanien eintreffen, besitzt irgendwelche Papiere
Deutsche Literatur nach 1945 – das war in der Bundesrepublik durch Autoren wie Heinrich Böll und Günter Grass der Versuch, dem moralischen Bankrott einen Spiegel vorzuhalten. In der DDR stand Literatur fast ganz im Zeichen realsozialistischer Erbauung – von wenigen Experimenten durch Schriftstellerinnen wie Christa Wolf abgesehen, die Realität im Arbeiter-und-Bauern-Staat schonungslos zur Kenntnis zu nehmen. Die Geste des skeptischen Zeigefingers, aber auch die Haltung alarmierter Allzuständigkeit st deril aus der Mode gekommen. Teil IX der Serie „50 Jahre neues Deutschland“ ■ Von Jörg Magenau
■ Schneemassen haben in einigen Alpenregionen Großalarm ausgelöst. In der Nähe des fränzösischen Chamonix schlug eine „Jahrhundertlawine“ eine Schneise der Verwüstung und riß mindestens zehn Menschen in den Tod
■ Eine Verdoppelung der WM-Dosis ist für Abhängige völlig unzureichend: Fußballsüchtige fordern vom Drogensyndikat um Pate Joseph Blatter die tägliche WM oder, besser, Dauer-Weltmeisterschaften
■ Straße frei für 40tonner: Die Europäische Union und die Schweiz haben sich auf die Regeln zum Alpentransit verständigt. Die Schweiz rückt damit näher an Europa. Doch Abgas- und Lärmpegel werden erst einmal steigen.
■ Die Einigung mit der Europäischen Union wird die Verkehrslawine durch die Schweizer Alpen noch vergrößern. Die Verfassungsbestimmung zum Alpenschutz bleibt auf der Strecke
■ Anja Heuß fahndet nach Kunstwerken für die Jewish Claims Conference. Die Organisation erhebt im Namen von Holocaust-Opfern Anspruch auf Entschädigung oder Rückgabe jüdischen Eigentums
■ Niklas Luhmann, der nach seinem Jurastudium zunächst als Verwaltungsbeamter tätig war, kam eher zufällig zur Soziologie. Seine steile wissenschaftliche Karriere startete er als Quereinsteiger
■ Heute abend wird in Frankfurt am Main die 50. internationale Buchmesse eröffnet. Themenschwerpunkt in diesem Jahr ist die Schweiz. Das ganze Geheimnis der Megaveranstaltung lautet: mehr, schneller, globaler. Frankfurt ist der Ort, an dem Kultur in Quantität umschlägt
Gutes Essen und die Fähigkeit zum Genuß hat sich die Slow- Food-Bewegung auf die Fahnen geschrieben. Hartnäckig und geduldig arbeitet sie daran, der McDonaldisierung unserer Eßgewohnheiten eine liebenswürdige und wohlmundende Alternative entgegenzusetzen – ohne Hast, Hektik und Nervosität. Begründer und Förderer der Bewegung für ein besseres Leben sind zwei Linke, Carlo Petrini und Luigi Wanner. Sie sagen: „Wir sind kein Greenpeace der Eßkultur. Unsere Art der Auseinandersetzung ist slow, ruhig.“ Inerviewt hat die beiden ■ Manfred Kriener