■ Serbien bietet einseitige Waffenruhe zu den orthodoxen Osterfeiertagen an. Nato lehnt erst einmal ab. Grüne fordert neutralen Vermittler für das Kosovo. Internationaler Hilfseinsatz für die wachsende Zahl von Deportierten
Die Schlagzeilen über seine postmortale Aufbereitung für die Nachwelt haben es noch einmal deutlich gemacht: Johann Wolfgang von Goethe, der deutsche Dichterfürst, ist nach wie vor Gegenstand kultischer Verehrung. Im Jahr seines 250. Geburtstags wird er landauf, landab gefeiert. Doch wer war der Geheimrat, dem sein literarisches Werk über alles ging, wirklich? Wie lebte er, wie liebte er? Und wie gestaltete sich sein Zusammenleben mit Christiane Vulpius, die er erst heiratete, als ihr gemeinsamer Son bereits sechzehn Jahre alt war? Ein Porträt des dichtenden Ministers und seiner großen Liebe, aufgeschrieben vom Verleger ■ Helmut Kindler
■ Da noch viele Urlauber und Einheimische vermißt werden, wird die Zahl der Todesopfer vermutlich auf über 30 steigen. Gestern begrub eine Lawine bei Galtür wieder neun Menschen. Weiterhin herrscht höchste Gefahr in vielen Alpenregionen
Am 23. Februar wäre Erich Kästner hundert Jahre alt geworden. In seinen Kinderbüchern schrieb er sich eine Traumwelt zurecht, wie er sie sich für die Wirklichkeit wünschte. Doch Kästner war nicht nur der Autor rührender Jugendgeschichten wie „Das doppelte Lottchen“ oder „Emil und die Detektive“. Er war auch ein engagierter Journalist, schrieb radikale Gedichte, mitreißende Chansons, Drehbücher und politische Theaterstücke. Sein ganzes Leben war ein unermüdlicher Kampf für die Kinder und gegen die Ugerechtigkeiten der Welt, gegen Nationalismus und Militarismus – aber auch gegen die eigene Verzagtheit und Melancholie ■ Von Volker Weidermann
■ Kurz vor dem Jahreswechsel erreichen Tag für Tag Boote mit Flüchtlingen die Küsten Italiens. Die meisten Menschen kommen aus dem Kosovo und Kurdistan. Die italienischen Behörden sind hoffnungslos überfordert
■ Die Berner Regierung beschließt den „geordneten Rückzug“ aus der Atomenergie. Wie in Deutschland führen die Eidgenossen auch eine ökologische Steuerreform ein
■ 53 Jahre nach Kriegsende sollen offene Ansprüche jüdischer Versicherter von einer Kommission geprüft werden. Michel Friedman: „Schritt in die richtige Richtung“
■ Studie im Auftrag der Deutschen Bank: Die Manager um Hermann Josef Abs verdienten am Gold aus den NS-Todeslagern und wußten ganz offensichtlich um seine Herkunft. Ein Teil des Nazi-Golds wurde erst 1995 verkauft
■ Verfahren gegen Medienmogul Leo Kirch eingestellt: Nicht genügend Beweise für eine Hinterziehung von 400 Millionen Mark Steuern. Dennoch muß Kirch vielleicht nachzahlen
■ Für eine Wende in der Drogenpolitik: Polizeipräsidenten und Landesminister, Oberbürgermeister und Ärzte, CDU-Politiker und Kommunalverbände verlangen Druckräume, offene Methadon-Programme und die medizinisch kontrollierte Abgabe von Heroin für Schwerstsüchtige nach Schweizer Vorbild. „Es ist ein Gebot der Menschlichkeit, Abhängigen, die Kranke sind, zu helfen“
■ Über tausend Kurden sind per Schiff in Italien gelandet und beantragen Asyl – in Deutschland. Nach dem Schengen-Abkommen müßten sie sofort abgeschoben werden, das aber läßt das italienische Aufenthaltsrecht nicht zu
■ Es geht los mit der Verschmelzung von Banken und Versicherungen: Aus Crédit Suisse und Winterthur entsteht einer der größten Finanzkonzerne der Welt. Auch in Deutschland wird über solche Fusionen spekuliert
■ Verwaltungsgericht Wiesbaden stoppt für hessische Schulen vorerst die Umsetzung der umstrittenen Regelung: Kultusminister ist nicht kompetent. Bundesbildungsminister Rüttgers: „Jetzt ist das Kind in den Brunnen gefallen“