Der Exkanzler brüskiert die Union. Die CDU-Spitze will Kohl eine eigene Einheitsfeier schenken – doch der will nicht erscheinen. Angela Merkel ist blamiert, und Kohl gibt sich ganz gelassen
Neue Vorwürfe des früheren Vertrauten Lüthje: Ex-Kanzler soll die schwarzen Konten in der Schweiz gekannt haben. Kohl spricht von einem „Rufmordkartell“ und fühlt sich kriminalisiert
Der Ex-Schatzmeister der CDU erinnert sich erst nach Vorlage von Beweisen an ausgiebige Unterstützung für Waffenhändler Schreiber. Alles weitere streitet er vorm Untersuchungsausschuss ab. Im Übrigen sei Lüthje schuld
SPD-Präsidium will präzisere Vorschläge zur direkten Demokratie. Grüne: „Jetzt großen Schritt für die Demokratie tun.“ Wissenschaft: Volk entscheidet sparsamer als Parlamente
■ Mit Jubel empfangen Pinochets Anhänger heute Chiles Ex-Diktator. Der britische Innenminister Jack Straw hat ihn für prozessuntauglich erklärt. Europäische Regierungen kritteln, schreiten aber nicht ein
■ Der Exkanzler nahm mehr verdeckte Parteispenden an, als er zugegeben hatte. Auch die Bundes-CDU verfügte über schwarze Auslandskonten in der Schweiz. Parteichef Schäuble setzt auf den Staatsanwalt
■ CDU-Vizechef Norbert Blüm fordert Helmut Kohl im taz-Interview auf, die Namen der Spender endlich zu nennen. Wirtschaftsprüfer Horst Weyrauch dementiert Zahlungen der hessischen CDU an die Bundespartei
■ Neue Geständnisse in der CDU-Spendenaffäre: Vizechef Wulff über weitere neun Millionen Mark, Hessens Landeschef Koch über weitere Schweizer Konten. Verlust der Leuna-Akten bleibt dubios
■ Die CDU ist in der Parteispendenaffäre weiterhin „um Aufklärung bemüht“. Unterlagen aus den Jahren 1994–96 bleiben verschwunden. Helmut Kohl hatte laut Parteichef Schäuble nur „beschränkte Kenntnisse“
■ Deutsche Experten beginnen heute im Kosovo mit der Untersuchung der Massengräber von Orahovac. Geklärt werden soll das erste große Massaker des Kosovo-Konflikts, über das die taz vor einem Jahr berichtete