KLAUS TRAUBE über das heutige Ende des Atomkraftwerks Tschernobyl, die Katastrophen zuvor, den Widerstand und den Zorn wegen der Fortsetzung der Atompolitik mit Hilfe der Europäischen Union
Der Exkanzler brüskiert die Union. Die CDU-Spitze will Kohl eine eigene Einheitsfeier schenken – doch der will nicht erscheinen. Angela Merkel ist blamiert, und Kohl gibt sich ganz gelassen
Neue Vorwürfe des früheren Vertrauten Lüthje: Ex-Kanzler soll die schwarzen Konten in der Schweiz gekannt haben. Kohl spricht von einem „Rufmordkartell“ und fühlt sich kriminalisiert
Der Ex-Schatzmeister der CDU erinnert sich erst nach Vorlage von Beweisen an ausgiebige Unterstützung für Waffenhändler Schreiber. Alles weitere streitet er vorm Untersuchungsausschuss ab. Im Übrigen sei Lüthje schuld
SPD-Präsidium will präzisere Vorschläge zur direkten Demokratie. Grüne: „Jetzt großen Schritt für die Demokratie tun.“ Wissenschaft: Volk entscheidet sparsamer als Parlamente
■ Mit Jubel empfangen Pinochets Anhänger heute Chiles Ex-Diktator. Der britische Innenminister Jack Straw hat ihn für prozessuntauglich erklärt. Europäische Regierungen kritteln, schreiten aber nicht ein
■ Der Exkanzler nahm mehr verdeckte Parteispenden an, als er zugegeben hatte. Auch die Bundes-CDU verfügte über schwarze Auslandskonten in der Schweiz. Parteichef Schäuble setzt auf den Staatsanwalt
■ CDU-Vizechef Norbert Blüm fordert Helmut Kohl im taz-Interview auf, die Namen der Spender endlich zu nennen. Wirtschaftsprüfer Horst Weyrauch dementiert Zahlungen der hessischen CDU an die Bundespartei
■ Neue Geständnisse in der CDU-Spendenaffäre: Vizechef Wulff über weitere neun Millionen Mark, Hessens Landeschef Koch über weitere Schweizer Konten. Verlust der Leuna-Akten bleibt dubios
■ Die CDU ist in der Parteispendenaffäre weiterhin „um Aufklärung bemüht“. Unterlagen aus den Jahren 1994–96 bleiben verschwunden. Helmut Kohl hatte laut Parteichef Schäuble nur „beschränkte Kenntnisse“