Seit 1990 starben in Deutschland bis zu 196 Menschen durch rechte Gewalt. Wir zeigen eine unvollständige Liste ihrer Namen – weil das Morden längst passiert. Was steckt hinter dem Attentat auf den CDU-Politiker Walter Lübcke, und warum reagiert seine Partei so zögerlich?3–4
UKRAINE Lachen ist kostbar. Während kaum hundert Kilometer entfernt Raketen fliegen, versuchen Schüler in der Nähe von Slawjansk ihre Traumata zu verarbeiten – in einem Theaterstück. Eine Reportage von Daniel Schulz Gesellschaft SEITE 18–20
Mit ihrem Anti-Terror-Kampf haben die westlichen Demokratien das Bedürfnis nach Wikileaks erst geschaffen. Würde es untergehen, träte eine ähnliche Seite an seine Stelle.
CHRISTOPH SCHLINGENSIEF Der Regisseur, produktive Zweifler und ermutigende Provokateur ist tot. Aus seinem Leben kann die deutsche Linke lernen, vor dem Scheitern nicht so viel Angst zu haben
Sicherheit statt Freiheit lautet das Versprechen von Schily bis Schäuble. Die Mehrheit der Deutschen ist noch immer bereit, dem zu vertrauen. Daran hat sich unter der neuen Regierung nichts geändert.
Die schwarz-gelben Koalitionsvereinbarungen zeigen: Mit der derzeitigen FDP ist keine offensiv verfochtene Alternative zum Konzept eines rundum gesicherten Staates zu haben.
Lokalpolitiker kritisieren, der Verfassungsschutz hätte davor warnen müssen, dass Rechtsradikale an dem Hotel in Faßberg interessiert sind. Die Kritik geht in die falsche Richtung.
Der Schutzwall um die Privatspäre ist inzwischen sehr löchrig geworden. Es wird daher Zeit, darüber zu reden, ob nicht eine transparentere Gesellschaft erstrebenswert ist.
Im Bündnis mit Ypsilanti und den Grünen hätte die Linke ihr dröges 70er-Jahre-Sozialstaatsprofil überprüfen und erneuern können. Das fällt nun leider aus.
CDU und CSU wissen sehr gut, dass die eigenen Ideen beim Wähler und auch bei möglichen Koalitionspartnern nicht durchsetzbar sind. Noch. Denn die Union setzt auf den Schmirgeleffekt.
Die Bundesanwaltschaft hat eine Wohnung von G-8-Kritikern in Hamburg verwanzen lassen. Dies schreckt das linksliberale Bürgertum auf, das seinen Frieden mit dem Staat gemacht hatte.
Europäischer Gerichtshof für Menschenrechte in Straßburg prüft, ob der Einsatz von Brechmitteln zulässig ist. Nach Tod eines Afrikaners in Bremen fordern Politiker ein Ende der Zwangsmethode