Von der Decke tropft Kondensat, Tänzer schreien: Die Balkan Beats im Mudd Club und im Oxymoron sind ein Treffpunkt für all diejenigen Kroaten, Serben, Bosnier, die sich noch immer als Jugoslawen verstehen. Aber auch das deutsche Publikum wächst
Wo der Hudson River in den Bosporus fließt: Zum Auftakt der neuen „Heimatklänge“-Saison brachte der bulgarische Saxofonist Yuri Yunakov aus New York ein All-Star-Ensemble aus Virtuosen der nahöstlichen Diaspora-Szene mit an den Potsdamer Platz
Hirsch, Kreuz, Kranz: In der Volksbühne buhlten die slowenischen Punks Laibach wieder mal um Aufmerksamkeit. Doch die Zeit der Ideologien ist vorbei, das Publikum reagierte mit Schulterzucken
Unter dem Motto „Gypsy“ machen die „Heimatklänge“ am Kulturforum Potsdamer Platz Station. Mit einem gerafften Notprogramm kämpft das traditionsreiche Weltmusik-Festival ums Überleben
Das Baltikum wird wiederentdeckt. Vor allem die Kurische Nehrung mit ihren gigantischen Sanddünen in Litauen zieht viele Touristen aus Deutschland an. Die einzigartige Natur fand aber auch schon früher viele schöngeistige Liebhaber
Im Kunstraum Kreuzberg zeigen zwölf kroatische Künstler und Künstlerinnen unter dem Titel „The Misfits“, wie sie sich offene Kommunikationsformen für den Balkan vorstellen
Frank London und Boban Markovic trauen sich: Zur Eröffnung der diesjährigen Heimatklänge-Saison im neuen Tempodrom traten sie und ihre Orchester mit doppelter Blaskraft an und feierten begeistert Vermählung auf serbische und New Yorker Art
Es hat sogar Leute gegeben, die haben gegen eine komplette Sammlung einen Lada getauscht: Ein Gespräch mit dem Literaturwissenschaftler Thomas Kramer über die Geschichte und aktuelle Situation des einstigen DDR-Comics „Mosaik“
Resterampen, Spielhallen, Gardinenfachgeschäfte, Bikerkneipen und Hardcorekeller: Eine Liebeseserklärung an Moabit, ein Stadtteil, in dem man sich das Leben mit zwitschernden Plastikpalmen und glücklichen Dachbesteigungen versüßen kann
■ Kinder spielen Familie, also Krieg: Das Junge Theater zeigt „Familiengeschichten.Belgrad“, eine psycho–logische Analyse des Balkankriegs von der serbischen Autorin Biljana Srbljanovic. Sie ist gut. Und vor allem: ziemlich lustig
■ ...und schwer zu korrigieren: Ein Gespräch mit dem Ethnopsychoanalytiker Paul Parin über die Riten der Diplomatie und die Psyche der serbischen Bevölkerung, die Versäumnisse des Westens und den real existi
■ Andrea Frohmader, alleinerziehende Mutter von fünf Kindern und engagierte Bosnienhelferin, plant eine Parteikarriere bei den Grünen. Aber die wollten erst nicht recht