Zum 100. Todestag Friedrich Nietzsches ist ganz Weimar auf den Beinen – die Begleitausstellung hat trotzdem ein stiller niederländischer Gelehrter namens Raymond Benders zusammengestellt, weil er doch selbst „Philosoph sei“
Zur Expo 2000 baut der Architekt Peter Zumthor für die Schweiz einen Pavillon aus frisch geschnittenen, lose geschichteten Holzbalken. Im Lauf der Zeit wird das Holzlager absinken
Die Aufgabe des Malers: Die Kestner Gesellschaft in Hannover verpflichtet Jörg Immendorff als Künstler der Wiedervereinigung und klammert die 70er-Jahre aus, in denen er sich für Mao und kollektive Projekte interessierte von JOCHEN BECKER
Stillstand der Erfahrungskunde in Fotografie und Film: Sharon Lockhart hat die Lebensumstände der verschiedenen Communitys im brasilianischen Manaus recherchiert. Jetzt zeigt die Kunsthalle in Zürich ihr „Teatro Amazonas“von ULF ERDMANN ZIEGLER
Wird der Holocaust trivialisiert, wenn Soldaten in Mülltonnen marschieren? Die Biennale im Whitney Museum hatte mit Hans Haackes Arbeit „Sanitation“ über die kunstfeindliche Rhetorik des New Yorker Bürgermeisters Rudolph Giuliani schon vor Eröffnung einen Skandal
Mit dem Shoah-Foundation-Film „Die letzten Tage“ geriet der unreflektierte Umgang mit Zeitzeugenschaft ins Zwielicht. Ist der Holocaust zur neuen Zivilreligion geworden? Ein Gespräch mit Volkhard Knigge, dem Leiter der Gedenkstätte Buchenwald
Stephen Prina recherchiert quer durch die Kulturfelder: Mal baut er Adornos amerikanisches Arbeitszimmer nach, mal spielt er Coverversionen von Steely Dan und Sonic Youth. Der Frankfurter Kunstverein zeigt jetzt eine Retrospektive seiner Arbeitenvon MARTIN PESCH
Rosa von Praunheim, Altstar der deutschen Schwulenbewegung, hat einen Film über Magnus Hirschfeld, den Begünder der deutschen Sexualwissenschaft, gedreht. Von platonischen Zwischenwesen, schwuler Emipirie und kastrierten Prinzenvon DETLEF KUHLBRODT
Gruppenbild mit Marktwert: Die vom Museum of Modern Art mitorganisierte Ausstellung „Greater New York“ im P.S.1 ist Schaukasten für die Arbeiten von ortsansässigen 150 Künstlern. Der Trend geht deutlich zur architektonischen Metapher
Verflüssigung der Formen, Regression des Wohnens: In Weil am Rhein widmet sich eine Retrospektive dem Werk des Dänen Verner Panton, einem der einflussreichsten Designer der 60er
Eine Ausstellung im Münchner Haus der Kunst lädt dazu ein, Schönes zu betrachten. Dort, wo wir sie zuletzt vermutet hätten, in der Kunst der letzten vier Jahrzehnte: „Beauty Now – Die Schönheit in der Kunst am Ende des 20. Jahrhunderts“
Am Wochenende schließt das Kunst und Technik. Die Party ist vorbei, der lange Sommer an der Spree zu Ende. Jetzt zieht man um in ein ordentliches Büro ■ Von Michaela Vieser
Sand oder Öl im Getriebe – hat sich Günter Eich in der Nazi-Zeit der Propaganda gebeugt? Seine frühen Rundfunkjahre geben bis heute Anlass zu Debatten in der Literaturwissenschaft. Ein neues Buch belegt jedoch : Eichs Hörfunkarbeit taugt nicht zur Polemik ■ Von Peter Walther
Beide haben sudetendeutsche Väter, beide setzen sich für die Vertriebenen ein. Der Braunschweiger Oliver Dix, weil er meint, eine Heimat verloren zu haben. Der Münchner Peter Becher, weil er meint, dass Versöhnung mit den Tschechen notwendig ist. Wie kann man sich da begegnen, wenn die eigene Landsmannschaft beabsichtigt, die Bundesrepublik zu verklagen? ■ Von Uta Andresen
Sie wollen einfach nicht heiraten: deutsche und russische Juden. Und das ist – auch – ein Problem für den nächsten Vorsitzenden des Zentralrates. Über die schwierige Integration jüdischer Zuwanderer ■ Von Julia Gerlach
■ Nach Jahren der Zensur und Repressalien schreibt die türkische Journalistin Yelda ihre türkeikritischen Texte aus dem Hamburger Exil – solange man sie noch lässt