Laut offiziellem Benchmarking-Bericht gibt Bremen viel mehr als andere Länder und Städte für Kultur aus. Besonders das Theater sei überdurchschnittlich gut bedacht. Die Datenbasis des Berichts gilt allerdings als äußerst fraglich
„Ich bin kein Mäuschen“, haucht eine Frau mit blonder Perücke. Später wird sie neben ihre Plateau-Stiefel kotzen. Solche Pointen kommen in den Sophiensælen beim „Freischwimmer“-Festival mit Arbeiten junger Regisseure leider viel zu häufig vor
Als russischer Soldat hat Victor Baldin ausgelagerte Zeichnungen der Bremer Kunsthalle nach Moskau gebracht. Mit dem Wunsch, sie später zurückzugeben. Jetzt setzt sich seine Witwe für die Rückgabe ein. Sie selbst kennt Deutschland als verschleppte Zwangsarbeiterin
Hochschulen macht Umstellung auf europatauglichen Bachelor zu schaffen. An der Uni beklagt der AStA Chaos und rechtliche Unsicherheit. Viele Angebote für auslaufende Abschlüsse schon gestrichen
Ein Projekt mit Schulverweigerern verschickt seine Schützlinge durch ganz Berlin zum Lernen. Die SchülerInnen sollen sich ihr Lernprogramm aus Praxisaufenthalten selbst erarbeiten. Auch der Normalunterricht besteht aus projektbezogenem Lernen
Insolvenztheater: Die Münchner Kammerspiele inszenieren Kathrin Rögglas Stück „draußen tobt die dunkelziffer“ – und lassen das saisonale Sparverbot dabei schnurstracks in die Schuldenfalle tappen
White trash rules! Das gilt auch für Dostojewskis „Schuld und Sühne“, zumindest in Frank Castorfs Bearbeitung für die Volksbühne. Überschreitung und Provokation sehen heute trotzdem anders aus
Über Jahre wurden alle „Zuwendungsempfänger“ in Bremen mit Kürzungen konfrontiert. Auch die Veranstaltungs-Gesellschaft „HVG“. Die durfte allerdings in den letzten drei Jahren neun Millionen Euro Eigenkapital aufbrauchen
Überschwengliche Buh-Rufe nach der Aufführung. Zwischenrufe und Randale während der Oper. Günter Krämer inszeniert „Fidelio“ in Bonn. Ludwig van Beethovens einzige Oper wird angereichert mit Subtexten von Friederike Roth
Wie kommt der kolportierte Fehlbetrag von einer Million Euro am Bremer Theater zustande? Antworten soll es auf der heutigen Sitzung der Kulturdeputation geben. Klar ist schon lange: Bleibt die Eigenkapitaldecke des Hauses dünn, drohen Insolvenzen