Was haben die deutschen Diplomaten wirklich gegen den Außenminister? Joseph von Westphalen gilt als Experte für das Auswärtige Amt. Eine literarische Expertise
Von der Schönheit der radikalen Tat: In der hyperästhetischen Inszenierung von Henrik Ibsens „Hedda Gabler“ am Odéon-Theater in Paris spielt Isabelle Huppert die Hauptrolle mit leiser Distanz
Alltag und Geschichte eines Flughafens: Die Theatergruppe Rimini Protokoll mit ihrer theatralen Installation „Weil der Himmel uns braucht: Brunswick Airport“ beim 7. Festival Theaterformen
Von Pfarrern, die ihre Predigt „eine Dienstleistung“ nennen und sich als Anbieter „auf dem Markt für Sinn-Angebote“ sehen: Die Unternehmensberater haben scheinbar gesiegt. Doch die Abwehr gegen eine nur ökonomische Vernunft wächst, das Feindbild der globalisierten Eliten ist groß im Kommen
Ob abgefilmtes Wandertheater oder Horror-Melodram: In Nigeria werden Jahr für Jahr 1.000bis 1.200 Videos produziert, ohne dass auswärtige Filmindustrien dabei irgendeine Rolle spielten
Das Private ist das Kollektive: Die französische Künstlerin Sophie Calle verschiebt in ihrem Werk die Grenzen zwischen Intimität und Exhibitionismus. Ihre „privaten Mythologien“ finden sich derzeit im Centre George Pompidou in Paris öffentlich ausgestellt
Teddy, der Inkommensurable (11): Im gegenwärtigen Adorno-Jahr lässt sich die Theorie ganz praktisch verwerten – als großes Kulturbetriebsgewimmel. Wer noch in den eher praxisfernen Achtzigern Geisteswissenschaften studiert hatte, dem kann das manchmal als umfassendes So-tun-als-ob erscheinen
Die ganze Tragikomik familiärer Perversitäten: Barbara Gowdy wirkte stilbildend für Autoren wie Jonathan Franzen. In dem Roman „Die Romantiker“ erzählt sie vom Fanal des Erwachsenwerdens
Für seinen neuen Film „Dogville“ hat Lars von Trier die Welt als Guckkasten nachgebaut. Wie in einem Lehrstück verwandelt sich dort der US-amerikanische Community-Glaube in Fremdenhass. Kann man sich mit Nicole Kidman brechtisch amüsieren?
Die Stadthalle nach dem Umbau: Keine La Ola-Welle mehr, keine Brodel-Atmo? Eben wie im Theater, sagt Wirtschafts- und Kultursenator Hartmut Perschau. Doch auch Zweifel an den Gutachten und der Wirtschaftlichkeit der Erweiterung werden laut
In einer Hölle ohne Liebe: William Forsythe verabschiedet sich und seine Compagnie im Triumph von Frankfurt am Main. „Decreation“ heißt seine letzte Inszenierung im Bockenheimer Depot – eine vielstimmige Klage über heimatlose Körper
Bestrafte Frauen, Männerzweifel: Jürgen Flimm hat seinen „Ring des Nibelungen“ überarbeitet und zugespitzt. Gleichzeitig kamen in diesem Jahr zum ersten Mal junge israelische Regisseure und Bühnenbildner zu den Festspielen nach Bayreuth
Salzstreuer in Salzburg und andere Ungeheuerlichkeiten: Die Londoner Gruppe Primitive Science pflegt die Konstruktion des Geheimnisvollen. Bei den Salzburger Festspielen wird ihr – selbstredend unergründliches – „Invisible College“ uraufgeführt
■ Auf 3sat startet eine 62teilige (!) Brecht-Werkschau (Sa., 19.20 Uhr). Sie eröffnet mit dem Zusammenschnitt einer 5teiligen Dokumentation, die im Februar im Ersten und bei arte läuft
Claus Peymann will seinen Vertrag mit dem Wiener Burgtheater nicht über das Jahr 1999 hinaus verlängern. Er befürchtet, daß eine „neue „Schmuddelkampagne“ gegen das Haus geführt wird. Doch wohin wird er gehen? ■ Von Klaus Nothnagel