Am heutigen Sonnabend gedenken die Armenier auf der ganzen Welt des 24. April 1915. An jenem Tag begann in der Türkei der Genozid am armenischen Volk, dem zwei Drittel der armenischen Bevölkerung zum Opfer fielen: Der erste mit modernen Mitteln betriebene Völkermord der Geschichte. Doch gerade die Geschichtsschreibung tut sich schwer mit den Geschehnissen: Der Genozid wird von türkischer Seite nach wie vor geleugnet, und auch die internationale Politik scheut bis heute vor einer Anerkennung des Völkemords zurück ■ Von Mihran Dabag
Der neue Menschenrechtsbeauftragte im Außenministerium, Gerd Poppe, will den Menschenrechten den Nimbus des Sonderthemas nehmen. Doch auch er hält schon für möglich, daß er nur „Anstöße“ geben kann ■ Aus Bonn Bettina Gaus
In Afghanistan fordern Raketenangriffe von Taliban-Gegnern auf Kabul zahlreiche Tote. Iran will morgen ein neues Militärmanöver in der Grenzregion durchführen ■ Von Thomas Ruttig
Der US-Präsident fordert in Nordirland Frieden und erntet Protest von radikalen Protestanten. Sinn Féin benennt McGuinness für die Entwaffnungskommission ■ Aus Dublin Ralf Sotscheck
Der afghanische Islamist und Warlord Hekmatjar soll tot sein. Die Gegner der Taliban müssen eine weitere Schlüsselstellung an der Grenze zu Tadschikistan räumen ■ Von Thomas Ruttig
■ Die beiden US-Botschaften in Nairobi und Daressalam sollen laut Augenzeugen von Selbstmordattentätern gesprengt worden sein. In Tansania werden Verdächtige festgenommen
■ Nach 18 Jahren Haß und Mißtrauen bieten die USA Teheran "vertrauensbildende Schritte" und "echte Versöhnung" an. Iran reagiert abwartend: den Worten müßten erst noch Taten folgen
■ Amnesty international fordert von der Bundesregierung, Abschiebungen von Kosovo-Albanern auszusetzen. Neuer Menschenrechtsbericht: In 117 Staaten wird gefoltert
■ Das unwegsame Gelände erschwert Hilfsaktionen in der Erdbebenregion im armen Norden Afghanistans. Erste Schätzungen sprechen von mindestens 4.000 Toten und 45.000 Obdachlosen