■ Schwester eines politischen Gefangenen erleidet Herzschlag nach Polizeiaktion / Solidaritätsveranstaltungen mit hungerstreikenden politischen Gefangenen in Ankara brutal zerschlagen / Noch 1.000 im Hungerstreik
■ In Panama spitzt sich die Krise zu / Großdemonstrationen gegen den Chef der Streitkräfte, Noriega, mit Rosenkränzen, weißen Tüchern und Blechtopfgetrommel: „Noriega, du Tyrann: dein Ende naht heran!“ / Intervention der USA noch immer möglich
■ Leck im Ventil des Primärkreislaufs im Reaktorblock I / Stündlich 500 Liter radioaktives Wasser ausgelaufen / Strahlenschutzbehörde spricht von normalen „Störungen“ ohne Umweltgefahr / Beschickung des zweiten Blocks war vergangene Woche abgeschlossen worden
■ Heute soll in Argentinien das Straffreiheitsgesetz für Menschenrechtsverbrechen während der Militärdiktatur, die „auf Befehl durchgeführt“ wurden, im Senat verabschiedet werden. Inzwischen mehren sich in den oberen Offiziersrängen jedoch die Stimmen, die eine Generalamnestie fordern. Die Offiziere interpretieren das Entgegenkommen Alfonsins gegenüber den Meuterern von Ostern als Freibrief, sich ihrer Taten zu rühmen. Daß die Haltung der argentinischen Regierung dem Selbstverständnis der Militärs umindest entgegenkommt, zeigt das Interview mit dem Justizminister der Alfonsin–Regierung, Tonelli, das wir der Zeitung Espreso vom 15.5.87 entnahmen.
■ Bei den Parlamentswahlen vom Sonntag verlor die seit 16 Jahren regierende Labour Party aufgrund eines veränderten Wahlrechts / Absolute Mehrheit der Konservativen mit 34 Sitzen gegenüber 33 bei den Sozialisten / „Öffnung“ zum Westen erwartet
■ Brasiliens Metallgewerkschaft unterzeichnete einen Tarifvertrag zur 44–Stunden–Woche / Auch die Großkonzerne sind jetzt vertraglich gebunden / Eine Etappe im Kampf um die 40–Stunden–Woche