■ Erst rüsten, dann räumen: Wie sich auf der Bonner Minenräumkonferenz Waffenhersteller als Saubermänner geben. Unter den Teilnehmern waren mindestens vier Firmen, die auch an der Produktion von Minen beteiligt sind
■ Die Große Koalition stopft ihr Haushaltsloch mit dem Verkauf von Tafelsilber und spart sich grundlegende Strukturveränderungen. Kultur und Wissenschaft werden zur Ader gelassen, aber kein Theater soll schließen müssen
■ Auf dem CDU-Parteitag wählen 95 Prozent der Delegierten Helmut Kohl erneut zum Vorsitzenden. Seiner Eröffnungsrede zum Sozialstaat spendeten sie aber nur mäßigen Beifall. Frauenquorum nun doch endlich abgesegnet
■ Wohlfahrtsverbände, SPD und Grüne rügen geplante Reform der Arbeitsförderung. Die Unternehmer fordern Senkung der Beiträge für die Arbeitslosenversicherung
■ Das Europaparlament sperrt 700 Millionen Mark Finanzhilfe für die Türkei. Begründung: Ankara habe seine Kurden- und seine Zypernpolitik nicht geändert
■ Pünktlich zur Bonner Haushaltsdebatte schlagen die alternativen Wirtschaftswissenschaftler um Rudolf Hickel vor: Höhere Steuern und mehr Kreditaufnahme könnten bis zum Jahr 2000 die Arbeitslosigkeit halbieren
■ Rechtsradikale Milizen stehen im Verdacht, den Anschlag auf den Jahrhundertpark in Atlanta verübt zu haben. Gesucht wird ein anonymer Anrufer. Die Spiele werden unter dem Schutz schwerbewaffneter Soldaten fortgesetzt
■ Die stellvertretende DGB-Vorsitzende Engelen-Kefer prognostiziert im taz-Interview eine halbe Million mehr Menschen ohne Job, wenn der Finanzminister bei seinen rigiden Sparplänen gegen die Bundesanstalt für Arbeit bleibt