Die Gründung einer Landesgruppe der NSDAP in Palästina in den dreißiger Jahren gehört zu den skurrileren Kapiteln der NS-Geschichte. Zugleich ist sie ein Lehrstück darüber, wie sich ein prosperierendes Gemeinwesen ehrgeizigen Nazifunktionären unterwarf und damit sein eigenes Ende einläutete ■ Von Ralf Balke
Hamburger Regierung will mit Bundesratsinitiative NS-Unrechtsaufhebungsgesetz nachbessern und von Nazis verurteilte Schwule rehabilitieren ■ Aus Hamburg Judith Weber
Hannah-Arendt-Institut legt Studie über die Verstrickung der Bank beim Handel mit geraubtem Gold jüdischer NS-Opfer vor. Die Banker räumen daraufhin Beziehungen von Führungskräften zu Nazis ein ■ Aus Dresden Christian Semler
Die von Sportfunktionären gern verbreitete These vom politischen Mißbrauch des an sich reinen Sports durch die Nationalsozialisten läßt sich nicht halten. Ein Diskussionsbeitrag an der beispielhaften Geschichte des deutschen Olympiamanagers Carl Diem ■ Von Thomas Alkemeyer
Die Erfahrung eines irregeleiteten Nationalismus hat die große Mehrheit der Deutschen gegen nationalistische Manipulation immunisiert und skeptisch gemacht. Die Gefährdung kommt heute von der Mitte. ■ Von Hans Mommsen
Auf ihrer Klassenreise nach Krakau besichtigen Berliner SchülerInnen die Drehorte von „Schindlers Liste“ und besuchen die Gedenkstätten von Auschwitz und Birkenau. Ihr Lehrer Axel Böing ist betroffen, die SchülerInnen auch – aber anders ■ Aus Krakau Bascha Mika
Kroatien führt mit der „Kuna“ eine neue Währung ein / Bezeichnung stammt aus faschistischer Vergangenheit/ Wirtschaftlich hat die Umstellung jedoch kaum eine Bedeutung ■ Von Erwin Single
■ Die IG Farben in Abwicklung verhindert seit 40 Jahren erfolgreich ihre Selbstauflösung/ Zur Hauptversammlung in Frankfurt protestierten gestern ehemalige KZ-Häftlinge und Zwangsarbeiter
Während sich in Moskau Dokumente über die antisemitischen Scherze des Genossen Mielke alias „Bach“ fanden, verlas die Berliner Strafkammer einen Lebenslauf Mielkes aus dem Jahr 1951 ■ Von Götz Aly
Die Ex-Alliierten und Deutschland wollten auch bei den Genfer Chemiewaffen-Verhandlungen nicht über die 300.000 Tonnen Chemiewaffen reden, die sie im Skagerrak und in der Ostsee versenkt haben ■ Aus Genf Andreas Zumach