Nach jahrelangem Gefeilsche zahlt Bonn 500 Millionen Mark für eine Stiftung, aus der 700.000 KZ-Opfer und Zwangsarbeiter entschädigt werden/ In Polen hält sich die Begeisterung in Grenzen ■ Von Ferdos Forudastan
■ In der von der Bundesregierung ausgearbeiteten Präambel zum Einigungsvertrag mit der DDR bleiben die nationalsozialistischen Verbrechen unerwähnt / Initiative des Zentralrats der Juden ignoriert
In Münster steht der 86jährige Boreslavs Maikovskis wegen Mordes und Beihilfe zum Mord 48 Jahre nach der Tat vor Gericht / Schon 1965 in der Sowjetunion in Abwesenheit zum Tode verurteilt / 1987 aus den USA in die BRD gekommen / Prozeß wegen Herzattacken unterbrochen ■ Von Walter Jakobs
Vor dem Innenausschuß des Bundestags zogen Sachverständige die Schutzbehauptungen der Regierung in Zweifel: Völkerrecht verhindert kein Abkommen mit Polen / Keine rechtliche, sondern politische Entscheidung ■ Aus Bonn Charlotte Wiedemann
NS-Verbrecher Anton Malloth auch eineinhalb Jahre nach Rückkehr in die BRD auf freiem Fuß / Enkel von Opfer klagt gegen Staatsanwalt ■ Aus Bonn Gerd Nowakowski
■ Der Kanzler unternahm Ferienausflug in einstiges Nebenlager des Konzentrationslagers Mauthausen, die Brauerei Zipf / Mörderische Häftlingsschicksale waren kein Thema
Zahlreichen deutschen Roma und Sinti, die die Konzentrationslager überlebten, wurde in den fünfziger Jahren die deutsche Staatsangehörigkeit aberkannt / Als Staatenlose können sie ausgewiesen werden ■ Aus Köln Jochen Arntz
45 Jahre nach seinen Taten wurde der ehemalige Leiter des Auschwitz-Nebenlagers Lagischa wegen zweifachen Mordes verurteilt / Freispruch für sechs weitere Mordanklagen / 20 Jahre Ermittlungsdauer gegen den ehemaligen Unterscharführer der Waffen-SS ■ Aus Lüneburg Jürgen Voges
Auch am Ende des Bielefelder Majdanek-Prozesses zweifelt die Verteidigung an ZeugInnenaussagen über Vergasungen / Einstellung des Verfahrens oder Freispruch für ehemaligen KZ-Adjutanten beantragt / Polnische Überlebende des Vernichtungslagers der Lüge bezichtigt ■ Aus Bielefeld B. Markmeyer
CDU-Gemeinderat würdigt Hitler als Soldat in der Aprilausgabe des Gemeindeblattes / Geschichte „nicht nur aus der Sicht der Sieger“ / Bürgermeister kann nichts Böses finden ■ Aus Konstanz Holger Reile