Der 73-jährige Olaf Ohlsen macht Führungen durch den für Besucher zugänglichen Teil des Bunkersystems unter der Insel Helgoland. Er selbst saß im Zweiten Weltkrieg mit den anderen Helgoländern in diesem Bunker und hoffte, dass er dem Bombenangriff standhält
Sie bewiesen während des Dritten Reichs Zivilcourage, auch gegen den Widerstand ihrer Vorgesetzten: Die Celler Synagoge präsentiert die Lebensläufe von neun Diplomaten, die Juden mit Hilfe von Schutzpässen vor der Deportation retteten. Rehabilitiert wurden nur wenige – und das sehr spät
Vor 100 Jahren bekam der Lebensphilosoph Rudolf Eucken den Literaturnobelpreis verliehen. In seiner Heimatstadt Aurich ist Eucken fast vergessen. Zu Lebzeiten dagegen stach er einmal sogar Friedrich Nietzsche aus, der sich dafür posthum rächte
Das Zwischenergebnis der Provenienz-Forschung in der Bremer Böttcherstraße ist ebenso ehrlich wie ernüchternd: Bei über der Hälfte aller Werke der Sammlung Roselius muss die Herkunft bis zur genaueren Klärung als „bedenklich“ eingestuft werden
13 Jahre nach dem 650. feiert Oldenburg nun das 900. Stadtjubiläum. Für die taz ist das ein Anlass, den historischen Untiefen des Oldenburger Selbstverständnisses nachzuspüren, das auf besondere Weise zwischen heimattümelnder Duldsamkeit und aufgeklärter Liberalität oszilliert
Heute ehrt der FC St. Pauli die Gründer seiner Rugbysparte: Otto und Paul Lang waren als Juden ab 1934/35 nicht mehr wohlgelitten, der eine floh, der andere überlebte das KZ Theresienstadt. Für die Aufarbeitung der Vereinsgeschichte kann die nun enthüllte Gedenktafel nur ein Zwischenschritt sein
In seinem Institut für Sexualwissenschaft focht er für einen liberalen Umgang mit Nicht-Heterosexuellen - bis die Nazis das Haus am Tiergarten am 6. Mai 1933 plünderten. Heute wird Magnus Hirschfeld eine kleine Straße gewidmet - und eine Ausstellung. Er hätte mehr verdient.
Dem Schicksal homosexueller Männer und Frauen zwischen 1919 und 1969 widmet sich jetzt die KZ-Gedenkstätte Hamburg-Neuengamme. Warum sich die Szene nicht vor der Verfolgung durch die Nazis schützen konnte und wie wenig sich nach 1945 für sie änderte, erklärt Kurator Bernhard Rosenkranz
Ilse Kleberger war zwölf Jahre alt, als Hitler am 30. Januar 1933 an die Macht kam. Ihr Vater war zufrieden. Erst später begriff sie, was da eigentich passiert war.
Die KZ-Gedenkstätte Neuengamme hat eine Ausstellung zum Hamburger Hafen während des Nationalsozialismus konzipiert. Von der Hierarchie zwischen KZ-Häftlingen und Zwangsarbeitern sowie vom Widerstand unter Schauermännern und Seeleuten berichtet Kurator Herbert Diercks
Er nennt erstmals Namen: Biographien und Herrschaftspraxis der NSDAP-Kreisleiter in Schleswig-Holstein hat der Historiker Sebastian Lehmann erforscht. Schleswig-Holstein, resümiert er, bot den Nationalsozialisten besonders fruchtbaren Boden – und tat sich mit dieser Geschichte lange schwer
Einst Israelitische Gartenbauschule, später Gestapo-Gefängnis: Gleich neben den Feldern der Landwirtschaftskammer liegt die Holocaust-Gedenkstätte Hannover-Ahlem. Sie zählt zu den wenigen Erinnerungsorten, deren Geschichte nicht mit Zerstörung endet – und ist heute kaum bekannt
Zwischen 1932 und 1941 flohen etliche deutsche Schriftsteller vor den Nazis in den kalifornischen Bezirk „Pacific Palisades“. Eine Ausstellung im Lübecker Buddenbrookhaus zeigt, wie die Flucht für die Schriftsteller verlief – und wie ihr Alltag in Kalifornien aussah
Die Nazis nutzten den Aal als Fettfisch für die Wehrmachtssoldaten, um Devisen für den Krieg zu sparen. Ideologisch aber scheiterten sie – ein Wanderfisch lässt sich nicht von der Schollenpropaganda vereinnahmen
Heinrich Hannover hat als Anwalt kommunistische Widerstandskämpfer und Wortführer der Studentenbewegung verteidigt. Als Kinderbuchautor hoffte er, dass aus seinen kleinen Lesern „gute Sozialisten“ würden. Nun liegt sein neuester Erzählband vor. Ein Hausbesuch in Worpswede bei Bremen
Die Bremer Kunsthalle kauft ein Gemälde aus dem eigenen Bestand. Für 40.000 Euro. Zufällig war entdeckt worden, dass die Maria mit dem Kind aus den Kunst-Werkstätten Vivarini ihren jüdischen Besitzern von den Nazis geraubt worden war. Eine rechtliche Grundlage für Forderungen gebe es nicht
Der Präsident der Humboldt-Universität, Christoph Markschies, zieht drei Tage vor der geplanten Vorführung die Notbremse für den Low-Budget-Dokumentarfilm „Loose Change“. Für den Veranstalter ein klarer Fall von Zensur
Bei der Rieseberg-Konferenz treffen sich alte Gewerkschaftler zum Gespräch über Wiederaufbau und Vergangenheitsbewältigung nach 1945. Dabei will man die Zeitzeugen hören – und sich der eigenen Geschichte vergewissern
Bühnen mag Jens-Eric Siemssen nicht. Dabei ist er Regisseur. Mit der Gruppe „Das letzte Kleinod“ erschließt er dem Publikum Räume. Ab heute zugänglich: Die Marinefestung Langlütjen II in der Weser