Polens Presse kommt nun unter den Hammer
107 Titel des ehemaligen Konzerns RSW der Kommunistischen Partei wechseln den Besitzer/ Marktbeherrschung soll vermieden werden/ Gekämpft wird mit Haken und Ösen/ Bei der Versteigerung spielt die Politik eine wichtige Rolle, der Zuschlag erfolgt auch nach pluralistischen Gesichtspunkten ■ Aus Warschau Klaus Bachmann „Wir wollen ungarische Zustände, einen unkontrollierten Ausverkauf an Ausländer, auf jeden Fall vermeiden“, versichert Andrzej Notkowski, Pressehistoriker und Sprecher der RSW-Liquidierungskomission, die den Pressekonzern RSW verwaltet, der einstmals der Polnischen Vereinigten Arbeiterpartei gehörte. RSW, praktisch Monopolist auf Polens Pressemarkt, wurde nach der Auflösung der Arbeiterpartei verstaatlicht, die einzelnen Verlage und Zeitungen sollen nun versteigert werden. Einige davon wurden bereits Redaktionsgenossenschaften übertragen, andere wenige blieben Eigentum der Regierung, 24 sind schon unter den Hammer gekommen, in zehn Fällen wurden die Offerten bereits geöffnet, der Rest kommt in Kürze an die Reihe.