Die Präsidentschafts- und Parlamentswahlen sollen vor allem wegen Sicherheitsbedenken erst später stattfinden. Auch die Entwaffnung der Milizen geht nur stockend voran. Und die Parteien sind gerade erst dabei, ihre Strukturen aufzubauen
Ein afghanischer Polizeioffizier berichtet von schweren Misshandlungen in US-Gefangenschaft. US-Botschafter verspricht Untersuchung, doch US-General verweigert afghanischer Menschenrechtskommission weiter den Zugang zu Gefangenen
Afghanistan-Konferenzen in Berlin im Zeichen von Wirtschaft und Zivilgesellschaft: Präsident Karsai verspricht blühende Landschaften ohne Schlafmohn, gesellschaftliche Gruppen fordern vor Wahlen mehr Entwaffnung und politische Bildung
Im September sollen Parlament und Präsident gleichzeitig bestimmt werden. Der ursprünglich geplante Termin im Juni ist angesichts von Problemen bei der Wählerregistrierung und der Sicherheitslage nicht haltbar. USA schicken Marineinfanteristen
Der US-Verteidigungsminister appelliert an die afghanischen Kriegsherren Dostum und Atta, ihre Milizen aufzulösen. Doch in der Grenzregion zu Pakistan zeichnen sich neue Spannungen ab. Kabul wirft Islamabad die Unterstützung der Taliban vor
Friedensbewegung ruft zu Großdemonstrationen auf. Engagement junger Menschen wäre entscheidend für Renaissance der Bewegung. Doch offener Antiamerikanismus schreckt ab
Am Tag nach den US-Angriffen diskutieren die Grünen über die Grenzen der Spaßgesellschaft – und der Militäreinsätze. Die Parteichefs Fritz Kuhn und Claudia Roth hoffen, dass die USA weiterhin zielgenau an Zivilisten vorbeibomben, während Fraktionschef Schlauch die Taliban „abservieren“ will
Die radikal-islamistischen Taliban-Milizen erobern Kabul, exekutieren Expremier Nadschibullah und rufen einen strikt islamischen Staat aus ■ Von Thomas Ruttig