Ermittlungsrichter Juan Guzmán erhebt erneut Anklage gegen Chiles Exdiktator wegen Morden und Entführungen und lässt ihn festsetzen. Auch Pinochets je nach Stand des Verfahrens schwankender Gesundheitszustand beeindruckt den Richter nicht
Eine schwedisch-russische Kommission veröffentlicht einen Bericht zum Schicksal von Raoul Wallenberg. Doch selbst der Zeitpunkt seines Todes ist weiterhin umstritten
Ein chinesischer Regierungssprecher dementiert die veröffentlichten Protokolle über das Tiananmen-Massaker nur halbherzig und trägt nichts zur Klarheit bei
Die Koreanerin Kim Gun-ja wurde drei Jahre lang täglich von japanischen Militärs vergewaltigt. Ihr Leben nach dem Krieg war das Warten auf eine Entschuldigung
Das Beispiel Chile macht Schule: Uruguays Präsident Jorge Batlle gründet eine Kommission, um die sterblichen Überreste der Verschwundenen der Diktatur aufzuspüren. Eigentlich hatte das Land seine Vergangenheitsbewältigung für beendet erklärt
Indonesiens Präsident Wahid hat an einem Tabu gerüttelt, als er im Namen der Nation die Aufklärung der antikommunistischen Massaker der Sechziger forderte. Jetzt wird er angefeindet
Der franzözische Regierungschef, Lionel Jospin, will von seiner Vergangenheit in der trotzkistischen Bewegung nichts mehr wissen. Eine Verwechslung mit seinem Bruder gilt als ausgeschlossen ■ Aus Paris Dorothea Hahn
Der Antisemitismus hat in Rußland Tradition. Schon Dostojewski und Tolstoi schürten antijüdische Ressentiments. Stalin ließ die Juden systematisch verfolgen, und Breschnew machte den Antizionismus zur Staatsdoktrin. Ihre heutigen Erben von der KP heizen nun den Antisemitismus zu Wahlkampfzwecken an ■ Von Klaus-Helge Donath