Da die Landkreise bei der Bekämpfung der Tierseuche überfordert sind, will der Bundesagrarminister nun eine zentrale Koordinierungsstelle einrichten. Auch Verbraucherschützer fordern, die Seuchenbekämpfung auf Bundesebene zu bündeln
Experten stehen vor einem Rätsel, wie das gefährliche Vogelgrippevirus H5N1 eingeschleppt wurde. Wolfgang Fiedler vom Max-Planck-Institut für Ornithologie warnt: Jeder Vogel kann sich anstecken. Langfristig können neue Impfstoffe helfen
Mit den Zugvögeln kommt die Angst zurück: Im Fall der Fälle, so schätzen Experten, könnten hierzulande 100.000 Menschen sterben. Kosten der Grippewelle in Deutschland: bis zu 75 Milliarden Euro. Größtes Problem wären Panikreaktionen
Internationale Konferenz in Peking sammelt 1,5 Milliarden Euro, um die Krankheit zu bekämpfen. Weltbank spendiert 500 Millionen, die Europäische Union 120 Millionen Dollar. Konzentration der Mittel auf stark betroffene Länder in Südostasien
Das gefährliche Virus H5N1 kann mit dem Flugzeug nach Europa reisen. Viele halten den Schmuggel von exotischen Vögeln für das größte Problem. 2004 wurden in Deutschland 2.200 Vögel beschlagnahmt. Aber auch der legale Handel birgt Risiken
Drei Bundesländer haben für Hühner und Gänse die Freilandhaltung verboten, um sie so vor der Vogelgrippe zu schützen. Verbraucherschutzministerin Renate Künast hält dies für „reinen Aktionismus“, um die Käfighaltung wieder durchzusetzen
Die für Menschen gefährliche Vogelgrippe hat Sibirien längst erreicht – aber die Vorsorgemaßnahmen laufen in Russland nur langsam an. 113.000 Stück Federvieh wurden zwar schon getötet. Doch ansonsten verharmlost die Regierung die Gefahr