ATOMPOLITIK Die Grünen fürchten, dass AKWs länger am Netz bleiben, als Union und FDP offiziell sagen. Denn es ist unklar, wie die Bundesregierung die Restlaufzeiten berechnet
Obwohl Angela Merkel zu seinen Atomplänen auf Abstand geht, lehnt Umweltminister Röttgen Sondergenehmigungen für den Betrieb der Meiler in Biblis und Neckarwestheim weiter ab.
ATOMKRAFT Mit widersprüchlichen Aussagen zu den Atomlaufzeiten provoziert der Umweltminister die Koalition und AKW-Gegner. Kanzlerin Merkel hält am Zeitplan fest
Die kommunalen Versorger sehen den Wettbewerb bedroht, wenn Atommeiler länger laufen. Umweltminister Röttgen will AKWs maximal acht weitere Jahre geben.
DEPONIE Laut einem aktuellen Rechtsgutachten verletzt der Staat seinen Schutzauftrag, wenn er die Atomreaktoren länger laufen lässt, obwohl es nach wie vor kein Endlager gibt
Akw-Laufzeitverlängerung: Ohne eine Änderung des Atomrechtes müsste Eon seine Reststrom-Mengen vom 2003 abgeschalteten Akw Stade an die Konkurrenten RWE und EnBW abtreten.
Eine Studie des BDI verspricht geringere Energiekosten, wenn AKWs 60 Jahre lang laufen. Denn der Ausstoß von Klimagasen wird dadurch für Unternehmer billiger.
Der Ausstieg aus dem Atomausstieg wird konkret: Siemens beantragt Milliardenbürgschaft für den Bau eines brasilianischen AKW, was bislang nicht zulässig ist.
Die Aussicht auf Laufzeitverlängerungen in Deutschland zeigt erste Wirkung: RWE zieht sich aus Projekt in Bulgarien zurück. Die Anti-Atom-Bewegung spricht von "großem Erfolg"
SOZIALFORUM Was tun gegen Schwarz-Gelb? Soziale Bewegungen und Initiativen in Deutschland beraten auf einem Treffen über Widerstand gegen Atomkraftwerke, Sozialabbau und den Afghanistan-Einsatz
Laut Union und FDP schonen Atomkraftwerke das Klima. Dem widerspricht das Umweltbundesamt: Das eingesparte CO<font size="-2">2</font> werde anderswo ausgestoßen.
ATOMKRAFT CSU-Wirtschaftsminister zu Guttenberg lässt neue Atomreaktoren erforschen. Dabei erklärt die Union eigentlich, dass sie keine neuen Meiler in Deutschland bauen wolle
Während Angela Merkel noch von einer "Brückentechnologie" spricht, macht ein Papier im Auftrag von Forschungsministerin Schavan Planspiele zum AKW-Neubau.
Nach den Anti-Atom-Protesten am Samstag kündigt die CSU eine härtere Gangart gegenüber der Atomindustrie an. Und auch die FDP hat "nicht nur Atom im Kopf".
Die AKWs Emsland und Philippsburg melden Zwischenfälle, in Krümmel soll bei der Sicherheit geschlampt worden sein. Umweltminister Gabriel ist "beunruhigt".