Die Bundesbeauftragte für Stasi-Unterlagen ringt mit dauernder Kritik und um die Zukunft ihrer Behörde. Diese scheint vorerst gesichert, denn das Interesse an den Unterlagen ist nach wie vor groß
Dass Otto Schily die Stasiunterlagen-Chefin Marianne Birthler strafversetzt hat, zeigt erneut: Der Innenminister kann nicht mit Grünen-Frauen, die in seiner Liga spielen. Kommt dem 72-Jährigen seine Vergangenheit in die Quere oder sein Starrsinn?
Die Birthler-Behörde wird im Herbst Stasi-Akten über Helmut Kohl herausgeben, aber nacheinem Gerichtsurteil sind die Bedingungen dafür schwierig. Personenbezogenes bleibt geschützt
Mit Wolfgang Ullmann starb eine Hauptfigur der Revolution von 1989. Später hielten selbst frühere Parteifreunde bei den Grünen den Theologen für einen Ewiggestrigen und rührenden Idealisten. Denn Ullmann hatte Überzeugungen
Günter Nooke stellt ein neues Erinnerungskonzept vor: mehr Geld für DDR-Gedenkstätten – auf Kosten der KZ-Gedenkstätten. Salomon Korn, Vizevorsitzender des Zentralrats der Juden in Deutschland, rügt die Gleichsetzung von NS- und SED-Diktatur
Mitglieder der Deutschen Kommunistischen Partei wurden in der DDR militärisch geschult. Das zeigen Akten der Birthler-Behörde. Im Osten sprengte die Zonen-Guerilla Telefonmasten, im Westen schlich sie nur durch den Wald
Gedenkstättenstiftung: Sachsens Ministerpräsident Georg Milbradt entschuldigt sich beim Zentralrat der Juden.Dieser befürchtet Gleichsetzung von SED-Verbrechen und Holocaust. Das sächsische Konzept soll keine Schule machen
Über Angela Marquardt sind Stasiakten aufgetaucht. Das 31-jährige PDS-Mitglied sagt jedoch, es habe lediglich die Stasi-Aktivitäten seiner Eltern verschweigen müssen
Das Innenministerium legt einen alternativen Entwurf zum Stasi-Unterlagen-Gesetz vor. Bespitzelte Promis haben danach bei fast allen Unterlagen das letzte Wort – das Gegenteil des Entwurfs von Schilys eigener Fraktion. Opposition hocherfreut
Die Politik begeht den Jahrestag des Mauerbaus in geschmeidiger Routine – nur die Opferverbände wollen sich nicht recht ins Ritual fügen. Sie protestieren gegen die Zusammenarbeit von SPD und PDS – meist ungebeten
In Berlin begann das Gedenken an den Mauerbau vor 40 Jahren. Die Spitze der Union versammelte sich am Checkpoint-Charlie, um den Wahlkampf Frank Steffels zu unterstützen und der SPD das Vergessen aller Ideale vorzuwerfen
Der Streit über Kohls Akten geht nun vors Bundesverwaltungsgericht. Die Stasiakten-Beauftragte Marianne Birthler kündigte an, weiter Prominenten-Akten herauszugeben. In einem Brief fordert sie den Bundestag auf, das Gesetz klarer zu formulieren
Angekündigt war eine Entschuldigung für die Zwangsvereinigung von KPD und SPD. Doch so direkt sind die PDS-Vorsitzende Gabi Zimmer und ihre Berliner Landeschefin nicht. Trotzdem ist ihre Absicht klar: eine Koalition mit der SPD möglich zu machen
Der Streit um die Stasi-Akten über Kohl nimmt an Schärfe zu. Grüne Parteichefin Künast und Fraktionschef Schlauch springen der Bundesbeauftragten bei. Birthler will Gerichtsentscheidung abwarten. Exkanzler Kohl sieht sich als Opfer der Linken