GUTE VORSÄTZE In ihrer Theaterakademie-Abschlussinszenierung fragen sie, ob ausgerechnet der Müßiggänger Oblomow als Vorbild taugt: die Regisseur*innen Saskia Kaufmann und Raban Witt über Träume und Taten
Aufarbeitung Für das Festival „eigenarten“ inszeniert Dan Thy Nguyen sein Dokutheater „Sonnenblumenhaus“ über das rassistische Pogrom 1992 in Rostock-Lichtenhagen neu und nimmt Bezug auf aktuelle Anschläge
Sedef Ecers „Am Rand“ erzählt vom Leben Flüchtender in den Vorstädten europäischer Großstädte. Die Rezensenten kritisieren, dass es keine Perspektive biete.
Freitod Frei nach Motiven Christa Wolfs untersucht Anne Schneiders Performance „KeinOrt.Finsternis“ die Sehnsucht nach dem Tod am Beispiel Heinrich von Kleists und Caroline von Günderrodes
THEATER Intim Zum Saisonauftakt setzt das Polittbüro mit „Beckett, Beckett, Hacks“ auf Unpopuläres. Aber der Abend mit drei kurzen Einaktern ist unbedingt sehenswert: eindringlicher kann Theater nicht sein
ABGESCHOTTET In der Komödie „Hinter der Mauer ist das Glück“ haben sich die Deutschen in einem ausländerfreien Öko-Soziotop eingerichtet. Als Besuch aus China kommt, beginnt die Mauer zu bröckeln
Vernetzung Das Verhältnis von künstlerischen Strategien und digitalem Aktivismus untersuchen Performances, Workshops und Vorträge im Rahmen des Sommerfestivals auf Kampnagel
THEATER Eine Spielzeit lang hat das freie Künstlerduo „Die Azubis“ im Rahmen seines Projekts „Freizeichen“ spontane Aktionen im öffentlichen Raum entwickelt. Zum Abschluss sind die alle noch einmal zu erleben
STADTTEILTHEATER „Ronja + Julian – Die Reise ins Übermorgenland“ heißt der diesjährige Theaterrundgang auf St. Pauli mit Hobbyschauspielern aus dem Viertel – eine liebevoll-rotzige Geschichte rund um Heimat
Junges Publikum Zum ersten Mal findet das Kinder- und Jugendtheaterfestival „Hart am Wind“ in Hamburg statt. Klaus Schumacher, Leiter des Jungen Schauspielhauses, über eine besonders anspruchsvolle Zielgruppe
SCIENCE-FICTION-THEATER Jennifer Haleys „Die Netzwelt“ ist eine düstere Dystopie über Begehren, Gewalt, Moral, Recht und Verantwortung in einer Welt, in der Reales und Virtualität ununterscheidbar werden
AMATEURORCHESTER Zwischen Walpurgisfeier und Schützenfest: In der Hamburger Aufführung des Stücks „En avant, marche!“ des belgischen Theatermachers Alain Platel spielt der Musikzug Hoisdorf sich selbst
Düster-Atmosphäre Erfrischend weit weg vom klassischen Weihnachtsmärchen: Mit „Rebekka – völlig frei nach Hitchcock“ bringt das Lichthof-Theater ein schaurig-schönes, respektloses Gruselkabinett auf die Bühne
Kriegsverbrechen „Srebrenica – ,I counted my remaining life in seconds ...‘“ ist ein berührend-bedrückender Theaterabend über das Massaker im Bosnienkrieg
Interkultur Keine leichte Aufgabe, sich im kulturellen Durcheinander zurechtzufinden: Das zeigt die Theater-Trilogie „Europa!“ der Gruppe Follown beim Eigenarten-Festival
Sozialgeschichte Luk Perceval bringt Èmile Zolas Romanzyklus „Die Rougon-Macqaurt“ auf die Thalia-Bühne: als „Trilogie meiner Familie“, angelegt auf stolze drei Jahre
Ökonomiekritik Jonas Hassen Khemiris Theaterstück „≈ [ungefähr gleich]“ fragt am Thalia in der Gaußstraße, was mit einer Welt geschieht, die sich auf Kredit gründet und das Leben auf ein Spiel mit Zahlen reduziert